Infos für Teilnehmende

Wer kann sich für ein REXUS- oder BEXUS-Experiment bewerben?

An der Ausschreibung der Studentenprogramme REXUS und BEXUS können Studierende teilnehmen, die während der gesamten Projektzeit an einer deutschen Hochschule oder Universität eingeschrieben sind. Die Studierenden werden ihr gesamtes Experiment selbständig planen und bauen. Daher sollten sich möglichst interdisziplinäre Studententeams bilden, die auch gute Kenntnisse in den Bereichen Mechanik, Elektrik/Elektronik und Experimentsteuerung aufweisen können.

Die fachliche Betreuung durch einen Hochschullehrer oder ein Institut wird empfohlen. Jedes Team benennt einen studentischen Teamleiter als Projektleiter, der auch Ansprechpartner für die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR und die REXUS/BEXUS-Projektingenieure von ZARM und EuroLaunch ist. Alle Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Da REXUS/BEXUS ein deutsch-schwedisches Studentenprogramm ist, werden Englisch-Kenntnisse in Wort und Schrift als gemeinsame Sprache vorausgesetzt.

Was ist als Erstes zu tun?

Bitte melden Sie sich zunächst durch den Teamleiter über den Letter of Intent bis zur Einsendefrist bei uns an. Dann wissen wir, dass Sie Interesse daran haben, einen Experimentvorschlag einzureichen. Sie erleichtern damit uns die weitere Planung.

Beschreiben Sie Ihren Experimentvorschlag auf der dafür vorgesehenen Experiment Proposal Form in englischer Sprache. Technische Informationen, die Sie bei der Entwicklung Ihres Experimentvorschlags berücksichtigen müssen, finden Sie im REXUS User Manual beziehungsweise im BEXUS User Manual. Falls Ihr Team mehrere Vorschläge einreichen möchte, verwenden Sie bitte für jeden Vorschlag ein eigenes Formblatt.

Senden Sie uns das Formblatt bis zur Einsendefrist elektronisch zu.

Anregungen für Experimentierfelder:

  • Atmosphärenphysik
  • Weltraumstrahlung
  • Biologie (keine Tiere!)
  • Magnetfeld der Erde
  • Kommunikation
  • Navigation
  • Technologie-/Instrumenten-Tests für Weltraumanwendungen
  • Fernerkundung
  • Raketen- und Ballontechnik
  • Experimente in reduzierter Schwerkraft (10-2 g)

Wie geht es weiter?

Nachdem die Experimentvorschläge eingegangen sind, begutachten Experten des DLR den wissenschaftlich/technischen Inhalt. Folgende Kriterien werden bewertet:

  • der wissenschaftlich/technische Wert
  • die Originalität
  • die Notwendigkeit eines Raketen- oder Ballonflugs
  • die technische Durchführbarkeit auf Rakete oder Ballon
  • die Kompetenz des Studententeams
  • die allgemeine Ausführung (Qualität) des Experimentvorschlags
  • der „Outreach-Plan“

Im Anschluss an die Vorauswahl findet ein Workshop bei der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn statt, zu dem die Studentengruppen mit den besten Vorschlägen eine Einladung erhalten. Dort werden sie ihre Experimente vorstellen und mit Fachleuten diskutieren. Hierbei werden zusätzlich bewertet:

  • die Unterbringung auf Rakete oder Ballon unter Berücksichtigung der benötigten Anforderungen (wie Platz, Masse und Stromversorgung)
  • die organisatorische Durchführbarkeit durch die Studenten
  • die Realisierung im vorgegebenen Zeitplan
  • Sicherheitsaspekte, Risiken

Nach dem Workshop werden Fachleute von DLR, SNSB, ESA, ZARM und EuroLaunch die Experimente zu Nutzlasten für REXUS und BEXUS zusammenstellen.

Die Studentengruppen, deren Experimente realisiert werden sollen, erhalten anschließend – jährlich alternierend – eine Einladung zur Trainingswoche beim DLR in Oberpfaffenhofen oder auf dem Startplatz Esrange (Schweden). Dort werden die ausgewählten europäischen Studentengruppen das technische und organisatorische Umfeld für Raketen- und Ballonflüge kennenlernen. Sie werden alle Informationen bekommen, die für die Realisierung des Experiments auf REXUS oder BEXUS erforderlich sind. Außerdem treffen sie hier ihre Betreuer, an die sie sich im weiteren Projektverlauf wenden können. Im sogenannten „Preliminary Design Review“ wird während dieser Woche das von den Studierenden geplante Experiment-Design erstmals kritisch überprüft.

Der weitere Verlauf des Projekts kann aus dem Zeitplan entnommen werden.
 
Pro Ausschreibungsjahr können insgesamt je vier bis fünf Experimente auf REXUS und BEXUS von studentischen Wissenschaftlerteams deutscher Hochschulen und Universitäten realisiert werden.

Wie werden die Studentenexperimente finanziert?

Der deutsche Anteil des Studentenprogramms REXUS/BEXUS wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR aus dem Deutschen Nationalen Raumfahrtprogramm mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) finanziert. Dies umfasst die technische und organisatorische Betreuung der Studententeams durch Fachleute von ZARM und DLR, die Durchführung einer Trainingswoche und von Reviews, die Bereitstellung von Raketen beziehungsweise Ballonen, die Integration der Experimente in die Nutzlast, die Durchführung der Startkampagnen und die Bergung der Experimente.

Für den Bau ihrer fluggeeigneten Experimentiereinrichtung und die wissenschaftlich-/technische Experimentdurchführung sind die Studenten selbst zuständig. Sie müssen sich deshalb auch um Sponsoren für den Bau ihres Experiments bemühen. Für die Teilnahme am Workshop, an der Trainingswoche, an den Reviews und an der Startkampagne auf Esrange stehen Reisegelder für bis zu drei Studenten pro Gruppe zur Verfügung. Im begrenzten Umfang können auch Material und spezifische Geräte vom DLR finanziert werden.

Für Rückfragen steht die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR gerne zur Verfügung.

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Kontakt

Dr. Michael Becker

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Forschung und Exploration
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn