Weltraumsicherheit

ESA

Der Weltraum spielt in unserer heutigen Gesellschaft eine zentrale Rolle und ist längst nicht mehr nur der Schauplatz für wissenschaftliche Expeditionen oder Erkundungsmissionen. Er dient als unverzichtbare Infrastruktur für die Bereiche Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung, Wettervorhersage und militärische Anwendungen. Unsere Abhängigkeit von Satelliten und Weltraumtechnologie ist immens. Gerade deshalb gewinnt das Thema Weltraumsicherheit an Bedeutung.

Weltraumsicherheit umfasst alle Maßnahmen, die notwendig sind, um die Funktionsfähigkeit und den Schutz dieser essenziellen Infrastrukturen zu gewährleisten. Dabei geht es um den Schutz vor Kollisionen mit Weltraumschrott, wie ausgebrannte Raketenstufen oder Trümmerteile, die sich zunehmend im Orbit ansammeln und eine Bedrohung für Satelliten und Raumfahrzeuge darstellen. Darüber hinaus muss auch der Verkehr aktiver Satelliten geregelt und überwacht werden. Gleichzeitig muss Risiken durch Cyberangriffe auf Satelliten und Raumstationen begegnet werden, die zu Störungen oder Ausfällen führen könnten. Zudem ist die Vorhersage und Abwehr von Weltraumwetter, wie Sonnenstürmen, wichtig, da diese ebenfalls Satelliten und andere Technologien auf der Erdoberfläche beeinträchtigen können.

Kommerzialisierung des Weltraums als Herausforderung

Durch die zunehmende Kommerzialisierung des Weltraums und die wachsende Anzahl an Akteuren wird es immer wichtiger, internationale Regelungen und Abkommen zu entwickeln, die einen sicheren und nachhaltigen Betrieb im Orbit ermöglichen. Weltraumsicherheit betrifft somit alle – von der Forschung und Entwicklung bis hin zu Unternehmen und Regierungen – und erfordert ein gemeinsames Vorgehen, um den Weltraum auch zukünftig als sicheren und friedlichen Raum nutzen zu können.

Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR trägt mit ihren Bemühungen auf diesem Gebiet zum Erreichen dieser Ziele bei. So entwickelt sie beispielsweise mit nationalen und internationalen Akteuren Vorschläge und Visionen für ein Space Traffic Management. Darüber hinaus betreibt sie gemeinsam mit dem Weltraumkommando der Bundeswehr das Weltraumlagezentrum, die nationale Anlaufstelle für operative Weltraumsicherheit.

Das Weltraumlagezentrum in Uedem

Navigation, Kommunikation, Internet – für unsere heutige Informationsgesellschaft ist satellitengestützte Infrastruktur unverzichtbar. Aber auch Bereiche wie Energieversorgung, Bankenwesen oder Katastrophenschutz kommen ohne Dienste aus dem Weltall nicht mehr aus. Sie zählen mittlerweile zur kritischen Infrastruktur und müssen geschützt werden. Diesen Schutz gewährleistet die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR gemeinsam mit der Luftwaffe der Bundeswehr.

Weltraummüll

Weltraummüll, im Englischen als „Space Debris“ oder „Orbital Debris“ bezeichnet, umfasst alle von Menschen produzierten Objekte die sich in einer Erdumlaufbahn befinden, aber keine Funktion erfüllen. Dieser Weltraummüll ist ein unerwünschtes Nebenprodukt der Raumfahrt, weil er diese behindert, aber auch zu Schäden auf dem Erdboden führen kann.

Hera – Planetare Verteidigung gegen Asteroideneinschläge

Asteroideneinschläge auf der Erde sind eine sehr seltene Naturkatastrophe, die jedoch gravierende Auswirkungen haben können. Es ist daher wichtig, auf potenziell gefährliche Asteroiden vorbereitet zu sein. Die Mission Hera untersucht, wie die Verteidigung gegen einen solchen Himmelskörper in Zukunft funktionieren kann.

GESTRA

Das German Experimental Surveillance and Tracking Radar (GESTRA) ist ein Radarsystem zur Beobachtung und Verfolgung von Objekten im Weltall, wie etwa Satelliten, Raumfahrzeugen oder Weltraumschrott. So ist es etwa möglich, Raumfahrtsysteme oder die Internationale Raumstation ISS durch rechtzeitige Warnung vor einer Kollision mit Schrotteilchen zu schützen.