REXUS/BEXUS
Die Studierenden durchlaufen dabei den vollständigen Ablauf eines Raumfahrtprojekts, das mit der Idee und Planung beginnt und mit der Veröffentlichung der Ergebnisse endet. Dazwischen entwerfen, bauen und testen sie ihre Experimentausrüstung, nehmen aktiv an der Ballon- oder Raketen-Startkampagne teil, führen die Versuche während des Flugs durch und werten die gewonnenen Daten aus.
Sie folgen einem Zeitplan mit definierten Zielen. Der Fortschritt der Experimententwicklung wird in Projekt-Reviews überprüft. Die Projektlaufzeit für ein REXUS-Experiment beträgt etwa 18, für ein BEXUS-Experiment rund zwölf Monate. Jedes Jahr starten im Frühjahr zwei REXUS-Raketen und im Herbst zwei BEXUS-Ballons.
Die fast sechs Meter langen Raketen besitzen einen Durchmesser von rund 36 Zentimetern. Sie durchfliegen drei Schichten der Atmosphäre - die Tropo-, Meso-, Stratosphäre - und erreichen die Thermosphäre in einer Höhe von bis zu 80 Kilometern. Bis zu 40 Kilogramm Experiment-Nutzlast kann jede Rakete dabei tragen. Bei Bedarf können die Raketen mit einem Jo-Jo-System ausgestattet werden, um annähernd Schwerelosigkeit zu erreichen.
Bis zu fünf Minuten Experimentzeit bieten die Raketen während ihres ballistischen Flugs, die Phase reduzierter Schwerkraft dauert maximal zwei Minuten. Die BEXUS-Stratosphärenballons können eine Höhe von bis zu 35 Kilometern erreichen. Ihre Flug- und damit die Experimentzeit betragen windabhängig zwei bis fünf Stunden.
Die Deutsche Raumfahrtagentur in Bonn begleitet die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer während der gesamten Projektzeit. In ihrem Auftrag unterstützen Ingenieurinnen und Ingenieure der ZARM-Fallturmbetriebsgesellschaft in Bremen die Studierendenteams während der gesamten Projektlaufzeit technisch und organisatorisch. Die Studierenden werden außerdem mit EuroLaunch, einer Kooperation des schwedischen Raumfahrtunternehmens SSC und der Mobilen Raketenbasis MoRaBa des DLR in Oberpfaffenhofen, zusammenarbeiten. EuroLaunch führt die Starts der Raketen und Ballons vom Raumfahrtzentrum Esrange bei Kiruna in Schweden durch.
Die Deutsche Raumfahrtagentur und die Schwedische Raumfahrtagentur SNSA haben ein Abkommen zur gemeinsamen Durchführung des Studierendenprogramms REXUS/BEXUS geschlossen. Daher stehen je 50 Prozent der Raketen- und Ballon-Nutzlasten deutschen und schwedischen Studenten zur Verfügung. SNSA hat den schwedischen Anteil für Studierende aller ESA-Mitgliedsstaaten sowie der kooperierenden Staaten geöffnet. Jährlich im Juni schreiben die Raumfahrt-Agenturen den Ideenwettbewerb für BEXUS-Flüge im folgenden Jahr und REXUS-Flüge im übernächsten Jahr neu aus.
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- REXUS/BEXUS-Flyer (1.2 MB)
- REXUS/BEXUS-Poster (387.1 KB)