Positionssinn unter veränderten Gravitationsbedingungen
Die menschliche Positionssinn liefert Informationen darüber, wo sich unser Körper bzw. unsere Gliedmaßen befinden und ob sie sich bewegen oder nicht. Aktuelle Forschungsarbeiten zeigen, dass der Positionssinn auf verschiedene Weise gemessen werden kann, aber die Ergebnisse nicht unbedingt identisch sind. Bei der Bewertung der Auswirkungen der Mikrogravitation auf den Positionssinn muss daher berücksichtigt werden, wie er gemessen wird. In diesem Projekt werden drei verschiedene Messmethoden in verschiedenen Gravitationsbedingungen des Parabelflugs getestet.
Der Versuchsaufbau besteht im Wesentlichen aus zwei Hebeln auf denen jeweils die beiden Arme der Versuchspersonen ruhen. Diese sind motorisiert und können die Arme in bestimmte Referenzpositionen bewegen. Die Versuchspersonen müssen diese Positionen dann je nach Messmethode mit dem gleichen oder dem anderen Hebel reproduzieren. Die zwölf Versuchspersonen können dabei den Arm in der Referenzposition nicht sehen. Es werden Messungen während der 1g-, Hyper- und Mikrogravitationsepisoden durchgeführt, um die Auswirkungen unterschiedlicher Gravitationsbedingungen zu untersuchen.
Die Ergebnisse dieser Studie werden hoffentlich Klarheit über die häufigen Beobachtungen von Astronauten bezüglich eines gestörten Positionssinns unter Bedingungen der Schwerelosigkeit schaffen. Neue Erkenntnisse über den Positionssinn und dessen Mechanismus werden zudem wichtig sein, um einige der Probleme zu erklären und ggf. zu lösen, mit denen Astronauten bei Weltraummissionen konfrontiert sind.