DLR-Treibhausgasbilanz 2023
Die Bilanzierung folgt erstmals den Kriterien des international anerkannten Greenhouse Gas Protocol (GHG).
Die neueste Analyse der Treibhausgasemissionen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) liegt vor. Mit dem Bilanzjahr 2023 wird erstmals das Greenhouse Gas (GHG)-Protokoll angewendet. Dies ist ein weltweit anerkannter Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen. Mit dessen Einführung treibt das DLR seine Entwicklung zu einer nachhaltig agierenden Organisation kontinuierlich voran. Auch ist dieser Standard ein wichtiger Bestandteil zur Umsetzung der DLR-Nachhaltigkeitsstrategie. Mit fundierteren Kenntnissen in den drei Emissionsbereichen – den sogenannten Scopes, unterschieden in direkte, indirekte und sonstige indirekte Emissionen – kann das DLR noch zielgerichteter Maßnahmen zur Minderung seiner Treibhausgasemissionen identifizieren und umsetzen sowie seinem Ziel der Treibhausgasneutralität im Jahr 2035 näherkommen.
Der Standard gibt vor, dass die im Rahmen des Kyoto-Protokolls regulierten Treibhausgase Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas, Fluorkohlenwasserstoffe, perfluorierte Kohlenwasserstoffe, Schwefelhexafluorid und Stickstofftrifluorid innerhalb einer Organisation erfasst werden. Unter Scope 1 fallen alle direkten, das heißt aus Quellen innerhalb der eigenen Grenzen stammenden Emissionen. In Scope 2 werden indirekte Emissionen ermittelt, die durch die Erzeugung von Strom, Dampf, Wärme und Kälte entstehen, welche außerhalb der Organisation produziert und anschließend bezogen werden. In Scope 3 fallen alle sonstigen indirekten Emissionen an. Dies sind beispielsweise Emissionen aus Herstellung und Transport eingekaufter Güter, Abfallentsorgung, Arbeitswege der Mitarbeitenden oder auch Emissionen aufgrund von Dienstreisen.
Treibhausgasemissionen für eingekauften Strom müssen laut GHG-Protokoll stets standortbezogen ausgewiesen werden. So können physikalische Auswirkungen des eigenen Betriebs unabhängig von Markteinflüssen dargestellt werden. Im Gegensatz dazu bietet die marktbasierte Methode eine spezifischere Betrachtung. Hierbei können Maßnahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtig werden, wie beispielweise der Bezug von Energie aus regenerativen Quellen.
Bereits heute bezieht das DLR für den Großteil seiner Standorte Strom aus regenerativen Quellen und wird die elektrische Eigenstromversorgung Schritt für Schritt weiter ausbauen. Laut Bilanz wurde für das gesamte DLR ein standortbasierter Emissionswert von 27.909 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalenten berechnet. Durch den Bezug von Strom aus regenerativen Energiequellen wurden nach der marktbasierten Erhebungsmethode insgesamt 25.259 Tonnen Kohlenstoffdioxid-Äquivalente eingespart. Die Nettoemissionen im Bereich Strom sind somit im Vergleich zu 2022 in etwa gleichgeblieben.
Sonstiges:
Umrechnung nach GHG/DEFRA 2023 bzw. UBA, BAFA (Links am Ende dieser Meldung).
Wie schon in der Treibhausgasbilanz 2022 sind auch für dieses Bilanzierungsjahr Scope 3- Emissionen in den Bereichen Arbeitsweg der Mitarbeitenden und Dienstreisen erhoben worden. Der Unterschied zur Bilanz 2022 ist, dass die entsprechenden Treibhausgasemissionen für die Dienstreisen ausgewiesen sind, da eine Kompensationsleistung nach GHG-Protokoll nicht auf die eigene Bilanz gutgeschrieben werden darf.
Durch die erstmalige Anwendung dieses Standards hat sich gezeigt, dass das DLR durch die bisher erstellten Treibhausgasbilanzen eine solide Datengrundlage gelegt hat. Doch zeigt die Auseinandersetzung mit den Anforderungen des GHG-Protokolls konkretes Verbesserungspotenzial auf, zum Beispiel die Optimierung der Datenqualität von spezifischen Verbräuchen. Dieser Aufgabe widmet sich das DLR in den kommenden Jahren mit großem Engagement. Auf diese Weise entsteht eine ganzheitlichere Bilanzierung, auf deren Basis effiziente Reduktionsmaßnahmeneingeleitet werden können.