Mobiles Satellite-Laser-Ranging-System miniSLR mit Innovationspreis ausgezeichnet
- Felicitas Niebler und Dr. Daniel Hampf haben für ihre Arbeit an dem mobilen Satellite-Laser-Ranging-System miniSLR den Manfred-Fuchs-Innovationspreis erhalten.
- Das Satellite Laser Ranging (SLR) ist ein Verfahren, mit dem die Entfernung zwischen Erde und Satelliten millimetergenau bestimmt werden kann. Unter anderem spielt es eine wichtige Rolle für die Erdbeobachtung, Satellitennavigation und das Space Traffic Management (STM).
- Das miniSLR ist kompakter und flexibler als herkömmliche SLR-Systeme.
- Schwerpunkte: Raumfahrt, Technologietransfer, Lasertechnologie, Innovation
Felicitas Niebler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Dr. Daniel Hampf von der Firma DiGOS haben den diesjährigen Manfred-Fuchs-Innovationspreis gewonnen. Der Preis wurde am 30. Oktober 2024 von der Gesellschaft von Freuden des DLR (GvF) verliehen. Ausgezeichnet wurden Felicitas Niebler, Wissenschaftlerin beim DLR-Institut für Technische Physik, und Dr. Daniel Hampf für ihre Arbeit am miniSLR, einem gegenüber existierenden Systemen stark verkleinerten, mobilen Satellite-Laser-Ranging-System.
Millimetergenaue Messungen aus dem Weltall
Satellite Laser Ranging (SLR) ist eine sehr präzise, laserbasierte Methode, um die Entfernung zwischen einem Satelliten und der Erde bis auf wenige Millimeter genau zu bestimmen. Das Verfahren ist wichtig für die Erdbeobachtung und Satellitennavigation. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von SLR-Systemen, die im Sinne einer nachhaltigen Raumfahrt immer bedeutender werden, liegt in der Beobachtung von ausgefallenen bzw. inaktiven Satelliten. Das sogenannte Space Traffic Management (STM) ist unter anderem deshalb wichtig, um Zusammenstöße mit und daraus die daraus resultierende Beschädigung von aktiven Satelliten zu verhindern.
Bisher sind für das Satellite Laser Ranging große Anlagen vonnöten. Diese sind jedoch vergleichsweise unflexibel, kostenintensiv und aufwändig im Betrieb. Das vom DLR entwickelte miniSLR bietet eine Alternative. Dieses miniaturisierte SLR-System benötigt im Gegensatz zu konventionellen Anlagen kein dezidiertes Gebäude, denn es ist in eine mobile und wetterfeste Einhausung eingebettet und dadurch transportabel. Aufgrund seiner Kompaktheit (das miniSLR ist 1,8 Meter lang, 1,3 Meter breit und zwei Meter hoch) ist es außerdem einfacher in Aufbau und Wartung und kann sogar automatisiert betrieben werden. Für den Einsatz werden lediglich ein stabiler Untergrund sowie ein Strom- und Internetanschluss benötigt.
Kompaktes Gehäuse, große Leistung
Obwohl es so viel kompakter ist als herkömmliche SLR-Technologie, büßt das miniSLR nichts an Leistungsfähigkeit ein. Vielmehr ist es in der Lage, millimetergenaue Positionsdaten von Satelliten zu liefern. Der Prototyp des miniSLR hat unter echten Einsatzbedingungen bereits Messergebnisse geliefert, die mit stationären großen Anlagen mithalten können. Das hat ein Abgleich von Messdaten des miniSLR mit den Daten von 35 stationären SLR-Systemen ergeben. In Zusammenarbeit mit der Industrie soll die Technologie nun stetig verbessert werden. Lizenzpartner ist die Firma DiGOS, die basierend auf dem miniSLR mittlerweile ihre eigene Laser Ranging-Technologie MiniOGS herstellt.
Weiterführende Links
Der Manfred-Fuchs-Innovationspreis
Die 1972 gegründete Gesellschaft von Freunden des DLR e. V. – kurz „Freundesgesellschaft“ – fördert als gemeinnützige Einrichtung die wissenschaftlichen und technischen Aufgaben des DLR. Der mit 5.000 Euro dotierte Manfred-Fuchs-Innovationspreis wird jährlich von ihr für eine herausragende wissenschaftliche Leistung, deren Technologie auch für einen Transfer in die Industrie geeignet ist, verliehen.