6. Dezember 2024 | Ausbau DLR-Standort Jülich

Mehr Platz für die Energieforschung

  • DLR-Standort Jülich erweitert seine Forschungsinfrastruktur.
  • Neubau beschleunigt in Zukunft den Testbetrieb bei Synlight.
  • Schwerpunkt: Energie

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) erweitert seine Forschungsinfrastruktur am Standort Jülich. Am 4. Dezember 2024 hat das DLR einen Vertrag zum Kauf des Nachbargrundstücks neben dem Gebäude Synlight unterzeichnet. Damit sichert sich das DLR nach dem Kauf des Gebäudes Synlight Ende Oktober die Möglichkeit die Forschungsaktivitäten am Standort Jülich auszubauen.Die Investition von rund sechs Millionen Euro stärkt die Arbeiten an der größten künstlichen Sonne der Welt und soll zukünftig die Entwicklung klimaverträglicher Treibstoffe und anderer Hochtemperaturprozesse beschleunigen.

Seit 2017 wird in Jülich mit der künstlichen Sonne Synlight geforscht. 149 Xenon-Kurzbogenlampen erzeugen dabei das 10.000-fache der hier auf der Erde ankommenden Sonnenstrahlung. Durch die einzigartigen Forschungsbedingungen wird die Anlage nicht nur für die DLR-eigene Forschung, sondern auch von vielen Industrieunternehmen für die Entwicklung ihrer Produkte genutzt. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie können Forschungsergebnisse schneller in Produkte überführt und in den Markt eingeführt werden.

Der Ankauf des bisher vom Technologiezentrum Jülich (TZJ) gemieteten Gebäudes und die Erweiterung sind einerseits ein Bekenntnis zum Standort Jülich, mit seinen namhaften Forschungseinrichtungen und seiner Infrastruktur, andererseits eine Reaktion auf den Erfolg von Synlight.

„Mit der Erweiterung des Synlight gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt beim Ausbau des Standortes Jülich. Wir freuen uns sehr, unseren Forschenden noch bessere Arbeitsbedingungen bei ihren Entwicklungen und anspruchsvollen Experimenten zu ermöglichen. Dabei planen wir auch in Zukunft Forschung und Infrastruktur des DLR in Jülich stetig weiterzuentwickeln“, sagt Prof. Christian Sattler, Direktor des DLR-Instituts für Future Fuels.

Effizientere Abläufe

Die Hochleistungsstrahler sind auf Monate im Voraus ausgebucht. Bis Mitte 2025 sind beispielsweise mehrere Versuchskampagnen für die Optimierung von Kalzinatoren geplant. Dabei handelt es sich um spezielle Öfen, die etwa bei der sehr energieaufwändigen Zementherstellung genutzt werden. Am Anfang des Jahres startet eine von der EU geförderte Testreihe an einem solarchemischen Reaktor zur Treibstoffherstellung (Sun To Liquid II). Ein weiteres DLR-Projekt beschäftigt sich ebenfalls mit der Erforschung von Herstellungsverfahren solarer Kraftstoffe auf Wasserstoffbasis.

Während die eigentlichen Versuche, also die Bestrahlung der Testobjekte in einer der drei Versuchskammern von Synlight nur wenige Minuten bis Stunden dauern, sind für die Vorbereitung Wochen und Monate nötig. Diese Vorbereitung sollen künftig in einem Anbau auf dem Nachbargrundstück stattfinden und somit die Testkammern für die eigentlichen Versuche freihalten. Dadurch kann die Anzahl der Versuche erhöht und Staus sowie Verzögerungen vermieden werden. Dieses Werkstattgebäude wird auf einem angrenzenden, rund 9.500 Quadratmeter großen Grundstück entstehen, welches auch genug Platz für die Lagerung von Versuchsträgern und Materialien bietet. Derzeit steht noch kein Termin für den Baubeginn fest.

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Kontakt

Michel Winand

Kommunikation Köln, Bonn, Jülich, Aachen, Rheinbach und Sankt Augustin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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Linder Höhe, 51147 Köln
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