Das DLR auf der Hannover Messe 2024
- Das DLR zeigt unter dem Motto „Transformation ermöglichen“ bei der Hannover Messe (Halle 13, Stand D62) aktuelle Forschungsprojekte.
- Die Technologien, Innovationen und Transferprojekte des DLR tragen dazu bei, die Anforderungen der industriellen Transformation zu bewältigen.
- Zwei Live-Podcasts zum Zuschauen und Zuhören sowie weitere Events am DLR-Stand
- Schwerpunkte: Energie, Luftfahrt, Digitalisierung, Raumfahrt, Technologietransfer, Start-ups, Dekarbonisierung, Mobilität der Zukunft, Wasserstoff, Quantencomputing, Robotik
Unter dem Motto „Transformation ermöglichen“ stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der Hannover Messe 2024 Technologien, Innovationen und Transferprojekte vor. Sie tragen dazu bei, die Sektoren Industrie, Energie und Mobilität wirtschaftlich erfolgreich, zukunftssicher und klimaverträglich umzugestalten. Zu den Schwerpunkten des DLR-Stands (Energy Solutions, Halle 13, Nummer D62) zählen die Themen: CO2-arme Industrieprozesse und Wasserstofftechnologien, Robotik und Automatisierung für die Fabrik der Zukunft sowie Quantencomputing-Anwendungen in der Industrie.
„Technologischer Vorsprung und Innovationen sind mehr denn je die Basis für den Erfolg und die Zukunftssicherung Deutschlands. Auf der Hannover Messe 2024 zeigen wir aktuelle Projekte, Ideen und Lösungen, um die technologischen Anforderungen der industriellen Transformation zu bewältigen. Mit seiner Forschung in einem immer komplexeren Umfeld unterstützt das DLR den klimaverträglichen Umbau energieintensiver Branchen“, erklärt die Vorstandsvorsitzende des DLR, Prof. Dr.-Ing. Anke Kaysser-Pyzalla. „Von Start-ups über den Mittelstand bis zu Global Playern – mit seiner Expertise in den Kerngebieten Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr, sowie Sicherheit und dem daraus resultierenden interdisziplinären Forschungsansatz ist das DLR ein gesuchter Berater und Partner für Politik und Gesellschaft, sowie Wirtschaft und Behörden“.
Das DLR ist mit Exponaten auch an den Messeständen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), von Baden-Württemberg International (bw-i), der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech) und der Technischen Universität Berlin zu Gast. Alle Informationen zu den Exponaten und Auftritten sind auf der DLR-Sonderseite zur Hannover Messe zu finden.
Events am DLR-Stand: Live-Podcasts und Rahmenvertrag mit der DB
Wissenschaft verständlich erklären und ihren gesellschaftlichen Nutzen aufzeigen – darauf versteht sich der Podcaster Daniel Finger in der gemeinsam mit dem DLR produzierten Reihe „Von der Erde ins All“. Am 23. April 2024 zeichnet er zwei neue Folgen live am DLR-Stand auf – für alle Besucherinnen und Besucher der Hannover Messe zum Zuschauen und Zuhören. Im Gespräch mit den Forschenden des DLR blickt der Moderator auf die Fabrik der Zukunft, in der Mensch und Maschine immer enger zusammenarbeiten (11 Uhr). Im zweiten Podcast (14 Uhr) geht er der Frage auf die Spur, wie Industrieprozesse in Zukunft klimaverträglich und trotzdem zuverlässig mit Energie versorgt werden können. Beide Podcast-Folgen stehen nach der Aufzeichnung auf allen gängigen Plattformen zum Nachhören bereit.
Eine Partnerschaft für Innovationen im Bahnbetrieb schließen das DLR und die Deutsche Bahn (DB) am 22. April 2024 ebenfalls am DLR-Stand auf der Hannover Messe. Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf Schlüsselbereiche wie Datenanalyse, künstliche Intelligenz, Quantencomputing und Cybersecurity sowie den Einsatz von digitalen Zwillingen. So soll der Schienenverkehr effizienter und umweltfreundlicher werden.
Power-to-Heat-Technologien für die industrielle Transformation
Energieintensive Industrieprozesse möglichst CO2-arm zu gestalten, gehört zu den zentralen Herausforderungen des Sektors. Power-to-Heat-Technologien können dabei eine wichtige Rolle spielen. Sie nutzen Strom aus schwankenden, erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind, um daraus Prozesswärme und Prozessdampf klimafreundlich, zuverlässig und flexibel zur Verfügung zu stellen. Das DLR präsentiert in diesem Zusammenhang einen Latent-Wärmespeicher auf Basis von Nitratsalzen. Er kann günstig Wärme für Prozessdampf bereitstellen, beispielsweise für die Lebensmittel- oder Papierindustrie. Außerdem stellt das DLR ein spezielles elektrisches Hochtemperatur-Heizsystem vor. Es kann Temperaturen bis 1.200 Grad Celsius erreichen und so gasförmige Wärmemedien erhitzen. Seine Kernelemente bestehen aus induktiv erwärmter, elektrisch leitfähiger Keramik mit großen Oberflächen für die Wärmeübertragung. Dieser Ansatz hat das Potenzial, mit Erdgas befeuerte Brenner in der Chemie-, Zement, Keramik- und Metallindustrie kostengünstig zu ersetzen.
Wasserstoff-Know-how für Energie und Mobilität
Im Bereich der Wasserstoff-Technologien zeigt das DLR seine aktuellen Forschungsarbeiten, wie sich dieser Energieträger am besten speichern und transportieren lässt. Ein wichtiger Faktor dabei ist, eine möglichst hohe Qualität des Wasserstoffs sicherzustellen. Ebenfalls am DLR-Stand ausgestellt ist ein Brennstoffzellen-System mit Wasserstoff-Tank. Es kann als mobile Ladestation für E-Fahrzeuge überall dort zum Einsatz kommen, wo ein leistungsfähiger Netzanschluss nicht möglich oder zu aufwändig ist.
Die Fabrik der Zukunft gestalten: Robotik und Automatisierung
Intelligente, digital vernetzte Roboter sind von entscheidender Bedeutung für die Produktion der Zukunft: Besucherinnen und Besucher erleben am DLR-Stand eine variable Roboter-Arbeitsstation in Aktion. Zentrales Element ist ein Leichtbau-Roboterarm. Er kann Bauteile und Geräte selbstständig im Arbeitsraum positionieren und geeignete Werkzeuge auswählen. Eine spezielle Kraftsensorik und Regelung ermöglichen, dass das Robotersystem zum Beispiel durch Vormachen lernt.
Das Start-up 3D-Input stellt zudem eine miniaturisierte Technologie für neuartige Mensch-Maschine-Schnittstellen vor. Mit ihrer Hilfe ist eine kontinuierliche, simultane und feinfühlige Eingabe von 3D-Bewegungen möglich. Aufgrund ihrer geringen Größe kann die dafür notwendige Sensoreinheit auch in Mobiltelefone und Tablets integriert werden. So lassen sich dreidimensionale Eingabegeräte herstellen, die bis zu sechs Freiheitsgrade gleichzeitig und intuitiv steuern.
Virtuelle Flugzeugwartung und Technologien für das Kampfflugzeug der nächsten Generation
Aus dem Schwerpunkt Luftfahrt zeigt das DLR am Beispiel der Airbrake die zukünftige Möglichkeit, Flugzeuge auf der Grundlage von Augmented Reality, Remote Collaboration und einer dezentralen Datenbank (digitaler Zwilling) zu warten. Die Demonstration am Messestand beinhaltet ein Structural Health Monitoring-System für die In-Service-Inspektion mit Ultraschallwellen. Mit einem Modell des Future Fighter Demonstrators (FFD) gibt das DLR zudem Einblick in seine Verteidigungsforschung.
Quantencomputing-Anwendungen in der Industrie
Die DLR Quantencomputing-Initiative (DLR QCI) zeigt, wie sich Unternehmen an der Entwicklung von Anwendungen für das Quantencomputing beteiligten, neue Anwendungsfälle definieren und sich so auf das enorme Potenzial dieser Technologie vorbereiten können.
Startklar für die Mission: Jobs im DLR
Für clevere Köpfe, die an Technologien für die Welt von morgen forschen wollen, hält das Personalmarketing des DLR zudem Infos zu Jobs, Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bereit. Mit dabei ist in diesem Jahr auch das Company Building Program der DLR_Startup Factory mit Schwerpunkt auf dem Deep-Tech-Bereich. Das Programm fördert den Aufbau von Ausgründungen und eröffnet spannende Jobs in den Bereichen technische Leitung, Business Development sowie Marketing und Vertrieb.
Ausstellung Hydrogen + Fuel Cell Europe: Wasserstoff im Fokus
Ein zweiter DLR-Stand auf der Ausstellungsfläche Hydrogen + Fuel Cells Europe (Halle 13, B36) vermittelt einen tieferen Einblick in laufende Projekte zum Thema Wasserstoff. Im Fokus stehen Herstellung und Einsatz des Energieträgers. Dazu zeigt das DLR unter anderem seine Forschungsarbeiten im Bereich der Hochtemperatur-Elektrolyse: Sie findet bei mehr als 600 Grad Celsius statt, stellt hohe Ansprüche an Materialien und Prozesse – ermöglich aber auch sehr hohe Wirkungsgrade. Brennstoffzellen sind eine Schlüsseltechnologie, um den Schwerlastverkehr klimaverträglicher zu machen. Für den Einsatz im maritimen Bereich sowie im Schienen-, Straßen- und Luftverkehr arbeitet das DLR an einem generischen Brennstoffzellen-Systeme mit einer Leistung von 1,5 Megawatt.
Raumfahrt für die Industrie: DLR-Beiträge im Rahmenprogramm
Im Rahmenprogramm der Hannover Messe ist das DLR mit Vortragenden aus dem Bereich der Raumfahrtforschung und deren industriellen Anwendungsmöglichkeiten vertreten. Auf der Tech Transfer Conference Stage (Halle 2, Stand B02) moderiert Dr. Doris Klein vom Deutschen Fernerkundungszentrum (DFD) die Session „Raumfahrt als Nutzungsmodell für die Industrie“ (23. April 2024, 10.40 – 11.25 Uhr). In der Session „Raumfahrt als Geschäftsmodell für die Industrie“ spricht Prof. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen zum Thema „Technologietransfer aus der Forschung – aus der Raumfahrt, für die Raumfahrt“ (23. April 2024, 11.45 – 11.55 Uhr).
Als Bestandteil der Hydrogen + Fuel Cells Europe (Halle 13, B40) sprechen die DLR-Energieexperten Dr. Asif Ansar und Prof. Andreas Friedrich zu den Themen „Advancing net-zero technologies for aviation & shipping“ (23. April 2024, 10.40 – 11.00 Uhr; Halle 13, D40) und „Components of efficient water-electrolysis“ (24. April 2024, 15.30 – 15.45 Uhr; Halle 13, A30).
Bei der Veranstaltung „FEMWORX – career congress for women in industry“ (Convention Center (CC), Messegelände) spricht die DLR-Forscherin Cécile Deprez im Workshop „LGBTQIA+ 101“zu den Themen Vielfalt und Inklusion (26. April 2024, 15.00 – 15.45 Uhr).