DLR-Institutsdirektor Agert in Gremium zur Strommarktreform berufen
- Prof. Carsten Agert, Direktor des DLR-Instituts für Vernetzte Energiesysteme, ist in das „Plattform Klimaneutrales Stromsystem“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz berufen worden.
- Die Plattform soll die grundlegende Reform des deutschen Strommarkts voranbringen.
- Schwerpunkte: Energie, Strommarkt
Mit dem Ziel einer grundlegenden Reform des deutschen Strommarkts hat die Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) am 20 Februar 2023 in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Unter Leitung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck trafen die rund 50 teilnehmenden Fachleute aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erstmals zusammen. Sie diskutierten Aspekte wie Marktanreize, Netzstabilität, Flexibilitätsoptionen und den Ausbau erneuerbarer Energien in einem verlässlichen und kosteneffizienten System. Als Experte für die Transformation des Energiesystems Prof. Carsten Agert in das Gremium berufen worden. Er leitet das Institut für Vernetzte Energiesysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt am Standort Oldenburg und bringt die wissenschaftliche Sichtweise der Energieforschung in die Gestaltung politischer Prozesse ein.
„Unser aktuelles Strommarktdesign wird den kommenden Anforderungen einer weitgehend auf erneuerbaren Energien basierenden Versorgung nicht mehr gerecht“, sagt DLR-Forscher Agert. „Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der Finanzierung von Kraftwerken zur Restlastdeckung, angepassten Werkzeugen zur Finanzierung erneuerbarer Stromerzeugung mit geringen Grenzkosten, der marktbasierten Erschließung von Flexibilitätspotenzialen sowie bei ökonomischen Anreizen für netzdienliches Verhalten.“ Dabei dränge die Zeit, so Agert. Denn die schnelle Etablierung von Flexibilitätsoptionen auf der Ebene von System und Nachfrage sei die zentrale Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Energiewende. „Deshalb bin ich dankbar dafür, diesen Prozess nun im Namen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt aktiv mitgestalten zu dürfen.“
Die Gründung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgeschrieben. Ein erster Bericht zum Stand der Diskussionen und erzielten Ergebnissen soll im Sommer 2023 vorgelegt werden. Ein weiterer Bericht ist für den Winter 2023/24 vorgesehen. Geplant ist eine enge Abstimmung mit der Strommarktreform, die parallel auf europäischer Ebene erarbeitet wird.