Der Benmore-Stausee auf der Südinsel Neuseelands
Dieses Bild zeigt zwei Ansichten des Lake Benmore und der ihn umgebenden Gebirgslandschaft. Der Lake Benmore (Maori: Te Ao Marama) ist ein Stausee in der Region Canterbury auf der Südinsel von Neuseeland. Mit einer Fläche von 74 Quadratkilometern ist er der größte künstliche See Neuseelands. Die Aufnahmen des Sees stammen vom deutschen Umweltsatelliten EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program), der diese Region am 9. August 2022 aufgenommen hat.
Der Umweltsatellit des DLR startete im April 2022 und ist nach einer Testphase nun im wissenschaftlichen Routinebetrieb. Mit seinen beiden Spektrometern analysiert er die von der Erdoberfläche reflektierte Sonnenstrahlung vom sichtbaren Licht bis hin zum kurzwelligen Infrarot in einer bisher nicht verfügbaren spektralen Auflösung. Daraus lassen sich präzise Aussagen über Zustand und Veränderungen der Erdoberfläche ableiten.
Das linke Bild ist eine Echtfarbendarstellung, die in etwa der Wahrnehmung des menschlichen Auges entspricht. Der Stausee erscheint in verschiedenen Grüntönen bis hin zu dunklem Blau. Die Berggipfel, die größtenteils über 1.000 Meter hoch sind, sind schneebedeckt. Das rechte Bild zeigt dasselbe Gebiet in einer Falschfarbenaufnahme, die Wellenlängen aus unterschiedlichen Infrarotbereichen in Bezug setzt. Vegetation erscheint gelblich, offener Boden rot und der Schnee hebt sich im Bild weiß-bläulich besonders gut ab. Die Falschfarbendarstellung wird gewählt, um Wellenlängenbereiche, die für das menschliche Auge nicht sichtbar sind – in diesem Fall Infrarot – darzustellen.
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Über die Mission EnMAP
Die Umweltmission EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geführt. Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes wurde die OHB-System AG beauftragt. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Leitung des GeoForschungsZentrums Potsdam (GFZ). Mit dem Aufbau und dem Betrieb des Bodensegments sind drei Institute und Einrichtungen des DLR beauftragt worden: Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen führt den Satellitenbetrieb durch und überwacht ihn. Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum und das Institut für Methodik der Fernerkundung empfangen, kalibrieren und prozessieren, archivieren und machen die Satellitendaten der Wissenschaft zugänglich.