Vernetzt agieren in Wissenschaft und Wirtschaft
- Das zweite Austauschforum Quantencomputing beleuchtete die Aktivitäten in Deutschland und Europa.
- Vorträge und Gespräche über die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure und die Möglichkeiten des Quantencomputing.
- Schwerpunkte: Digitalisierung, Quantencomputing, Quantentechnologie
Welche Quantencomputing-Aktivitäten gibt es auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene? Wo ist eine Zusammenarbeit sinnvoll und wie können sich Konzepte ergänzen? Darum ging es beim zweiten Austauschforum Quantencomputing, zu dem die Quantencomputing-Initiative im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eingeladen hatte. Die Veranstaltung fand in Berlin statt, auch eine Online-Teilnahme war möglich.
„Mit diesem Community-Meeting möchten wir weiterhin den Austausch und die Vernetzung der wesentlichen Akteure in Deutschland vorantreiben“, sagte Dr. Robert Axmann, Leiter der Quantencomputing-Initiative im DLR. „Wir bringen auch regionale Initiativen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammen. Außerdem sind Vertreterinnen und Vertreter aus der Industrie, der Europäischen Union und des Bundes vor Ort.“ Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Vernetzt agieren“. In den Vorträgen und Diskussionen wurden unter anderem die Entstehung eines Quantencomputing Ökosystems, die Anforderungen der Industrie, die Ausbildung und die Kooperation über Ländergrenzen hinaus thematisiert. Die Rolle der Quantentechnologien für hoheitliche Anwendungen war ein weiterer Aspekt.
Dr. Michael Scharnberg vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) betonte, dass sich die Quantentechnologie zu einer strategischen Ressource unseres Wirtschaftsraums entwickeln werde. In den Abschluss-Statements diskutierten die Teilnehmer auch die Rolle der Ausbildung. Einhellige Meinung war, dass es keiner neuen Studiengänge bedürfe, sondern der Interdisziplinarität der vorhandenen. Mit diesen gelte es, Talente zu gewinnen und gezielt auszubilden. Mit Blick in die Zukunft wurde betont, dass die Quantentechnologie einen langen Atem benötige, denn das Spiel habe erst begonnen: „Wer auf dem Podium stehen will, darf nicht kurz vor Schluss das Feld verlassen.“
Das erste Austauschforum des DLR fand im September 2021 statt. Bei den regelmäßigen, jährlichen Treffen werden Expertinnen und Experten über Fach- und Organisationsgrenzen hinaus zusammengebracht.
Die Bundesregierung unterstützt die Entwicklung von Quantentechnologien mit dem gleichnamigen Rahmenprogramm. Die besondere Bedeutung des Quantencomputing für die Hightech-Industrie in Deutschland spiegelt sich unter anderem in den Förderbestrebungen des BMWK.
Die DLR-Initiative Quantencomputing
Im Rahmen der Initiative Quantencomputing werden innerhalb der nächsten vier Jahre prototypische Quantencomputer unterschiedlicher Architekturen gebaut. Außerdem werden die damit verbundenen Technologien und Anwendungen entwickelt. Das DLR bindet Unternehmen, Start-ups und andere Forschungseinrichtungen ein, um gemeinsam die Entwicklungsarbeiten von Hard- und Software sowie Anwendungen für Quantencomputer voranzutreiben.
Das DLR wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit Ressourcen hierfür ausgestattet. Dazu vergibt das DLR in großem Umfang Aufträge an Unternehmen, unter anderem über den Weg mehrerer wettbewerblicher Verfahren. Das DLR bringt dabei die eigenen Fähigkeiten und Fragestellungen in Forschung und Entwicklung ein und fokussiert auf den Transfer in die Wirtschaft.
Quantencomputer
Quantencomputer arbeiten auf Basis der Quantenmechanik/Quantenphysik. Ihre Qubit (Qubits) können nicht nur die Zustände 0 und 1 einnehmen, sondern auch unendlich viele Werte dazwischen. Das unterscheidet Quantencomputer von herkömmlichen Computern und macht sie so leistungsfähig. Im DLR arbeiten mehrere Institute mit Quantentechnologien.