2. März 2022 | Deutscher Umweltsatellit EnMAP ist sicher in den USA angekommen

Von Bremen über Hannover und Florida ins All

  • Am 27. Februar 2022 um 13:05 Uhr Ortszeit (19:05 Uhr Mitteleuropäische Zeit) ist der deutsche Umweltsatellit EnMAP in Florida gelandet. Wie funktioniert die Mission? Was bringt uns EnMAP für den Klimaschutz? Das neue EnMAP-Video erklärt die Mission.
  • Die Mission wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geleitet.
  • Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes wurde die OHB-System AG beauftragt, das Bodensegment wird vom DLR in Oberpfaffenhofen entwickelt und betrieben. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Koordination des GeoForschungszentrums Potsdam (GFZ).
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Erdbeobachtung, Klimawandel, Umwelt- und Naturschutz

Der deutsche Umweltsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program), der erste in Deutschland entwickelte und gebaute Hyperspektralsatellit, ist am 27. Februar 2022 um 13:05 Uhr Ortszeit (19:05 Uhr Mitteleuropäische Zeit) sicher auf dem NASA-Raumflughafengelände in Florida gelandet. In den Hallen des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX wird er nun für den Flug vorbereitet und auf die Falcon-9-Rakete integriert. An deren Spitze soll EnMAP voraussichtlich Anfang April 2022 zu seinem Zielorbit aufbrechen. Der Hyperspektralsatellit soll mindestens fünf Jahre lang Daten über den Zustand unseres Heimatplaneten erheben. „Wir sind sehr froh, dass EnMAP jetzt sicher in Florida angekommen ist. Es war ein tolles Gefühl, das Flugzeug mit EnMAP landen zu sehen und den Satelliten dort in Empfang zu nehmen. Jetzt gehen wir mit großen Schritten auf den Start zu“, freut sich Dr. Sebastian Fischer, EnMAP-Projektleiter in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, der vor Ort in Florida ist.

Los ging es in den Abendstunden des 24. Februar 2022. Um 21:00 Uhr verließen zwei Schwertransporter mit einem 8,9 (Länge) mal 2,8 (Höhe) mal 3,2 (Breite) Meter großen Spezialcontainer für den Satelliten und einem weiteren Container mit Testequipment im Gepäck das Werksgelände der OHB System AG in Bremen. Als Ziel hatte der EnMAP-Tross den Flughafen Hannover-Langenhagen. Dort wurde der Container mit dem EnMAP-Satelliten nach seiner Ankunft um 24:00 Uhr dann in ein Transportflugzeug umgeladen. Nach dem Start am 25. Februar um 16:00 Uhr ging es dann über Keflavik im Südwesten von Island und den Portsmouth International Airport at Pease in New Hampshire (USA) zur Space Shuttle Landebahn des NASA Kennedy Space Center. Dort wurde der Satellit dann am 28. Februar 2022 aus dem Container ausgeladen und in die Integrationshalle von SpaceX gebracht, wo er für seine Reise an der Spitze einer Falcon-9-Rakete vorbereitet wird.

Missionsvideo: Umweltsatellit EnMAP
Jedes Material auf der Erdoberfläche reflektiert das Sonnenlicht in einer für ihn charakteristischen Art und Weise, einer sogenannten Spektralsignatur. Diese Signatur kann der Umweltsatellit EnMAP mit Hilfe seines Messinstruments „lesen“.
Credit:

DLR

Neues EnMAP-Video erklärt die Mission

Bei der deutschen Umweltmission EnMAP geht es darum, das Ökosystem unserer Erde besser zu verstehen. Wie und wem die Mission genau dabei hilft, erklären Dr. Walther Pelzer, Vorstandsmitglied des DLR und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, und Dr. Sebastian Fischer, EnMAP-Projektleiter in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, gemeinsam mit den Partnern in unserem EnMAP-Video auf dem YouTube-Kanal der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR.

EnMAP – die deutsche Umweltmission und ihre Partner

Die Umweltmission EnMAP wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geführt. Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten sowie des Hyperspektralinstrumentes wurde die OHB-System AG beauftragt. Die Mission steht unter der wissenschaftlichen Leitung des GeoForschungszentrums Potsdam (GFZ).

Mit dem Aufbau und dem Betrieb des Bodensegments sind drei Institute und Einrichtungen des DLR beauftragt worden: Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen wird den Satellitenbetrieb durchführen und überwachen. Das Deutsche Fernerkundungsdatenzentrum und das DLR-Institut für Methodik der Fernerkundung werden die empfangenen Satellitendaten archivieren, prozessieren, validieren und für die Wissenschaft zugänglich machen. Auch Firmen und Behörden werden die Daten ausprobieren und damit künftige Services vorbereiten. Die zukünftige Nutzung der EnMAP-Hyperspektraldaten durch Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen und die Entwicklung von speziellen Anwendungen werden durch BMWK-Förderprogramme unterstützt.

Kontakt

Martin Fleischmann

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Kommunikation & Presse
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn
Tel: +49 228 447-120

Dr. Sebastian Fischer

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Erdbeobachtung
Königswinterer Str. 522-524, 53227 Bonn