9. Juli 2021 | Maritime Sicherheitsforschung

Bundespolizei und DLR erörtern Handlungsfelder für engere Kooperation

Die Bundespolizei und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beabsichtigen, in Zukunft auf dem Gebiet der Maritimen Sicherheitsforschung und der zivilen Sicherheitsforschung noch enger zu kooperieren: Am 30. Juni 2021 loteten die beiden Partner bei einem Besuch der Bundespolizei am DLR-Standort Bremerhaven mögliche Handlungsfelder für eine zukünftig noch engere Zusammenarbeit aus. Die ranghohe Abordnung der Bundespolizei wurde angeführt durch den Präsidenten der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt Horst Kriesamer sowie den Präsidenten der Bundespolizeidirektion 11 Olaf Lindner. Auf Seiten des DLR empfingen der Programmkoordinator Sicherheitsforschung Dr. Dirk Zimper sowie der kommissarische Direktor des Instituts für den Schutz Maritimer Infrastrukturen Michael Langerbeins die Gäste.

Diskussion neuer Kooperationsfelder

Nach einer ausführlichen Präsentation des Institut-Portfolios und verschiedenen Technologiedemonstrationen erörterten die Partner verschiedene Szenarien einer vertieften Fortführung der bereits bestehenden Zusammenarbeit. Diskutiert wurde unter anderem Ideen für ein innovatives und ganzheitliches Lagebild der Zukunft, Echtzeitdienste in der Maritimen Sicherheit sowie Szenarienanalysen vor dem Hintergrund von Resilienzbetrachtungen. Der Präsident der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt Horst Kriesamer dazu: „Ich möchte dem DLR danken und unterstütze die Fortführung unserer langjährigen ausgezeichneten Zusammenarbeit im Bereich der Maritimen Sicherheitsvorsorge, denn dies ist einer der höchst viel versprechenden Bereiche unserer Kooperation.“

Im Fokus der Diskussion standen außerdem der Abgleich der Bedarfe der Bundespolizei in den Bereichen See, Über- und Unterwasser, Spezialkräfte sowie Digitalisierung für alle laufenden und zukünftigen Projekte. „Seit über einem Jahrzehnt leistet das DLR einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheitsvorsorge im Seeverkehr, an Bord von deutschen Schiffen oder auch in Hafenanlagen. Damit unterstützt das DLR die Bundespolizei, ihre polizeilichen Fähigkeiten zur Bewältigung maritimer Bedrohungslagen weiter auszubauen“, fasste der Programmkoordinator Sicherheitsforschung Dirk Zimper zusammen.

Langjährige Kooperation mit Anwender-Fokus

Die Bundespolizei und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeiten seit Jahren gemeinsam erfolgreich an Fragestellungen zur inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und damit einhergehenden notwendigen technologischen Innovationen und wissenschaftlichen Fragestellungen. Dies wurde 2018 durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages durch beide Partner nochmals hervorgehoben.

Im maritimen Kontext stehen hier stellvertretend die Projekte „EMSec“ und „EMS“ des übergreifenden Sicherheitsforschungsthemas „F&E und Echtzeitdienste für die Maritime Sicherheit“. Darüber hinaus wurden gemeinsam unterschiedliche Technologien im Kontext eines Lagebildes in unterschiedlichen Anwendungen erprobt, Unterstützungstechnologien für den Hubschraubereinsatz entwickelt oder Verfahren für den Einsatz unbemannter Systeme erarbeitet. Auch im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung laufen zahlreiche gemeinsame Projekte, wie etwa der Betrieb des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), das satelliten- und luftbildgestützte Informationen für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche im In- und Ausland bereitstellt.

Bundespolizei und DLR-Sicherheitsforschung

Die Bundespolizei ist eine Polizei des Bundes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Im System der inneren Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland nimmt die Bundespolizei umfangreiche und vielfältige polizeiliche Aufgaben wahr, insbesondere in den Bereichen Grenzschutz, Bahnpolizei und Luftsicherheit. Im Rahmen dieser Aufgaben ist die Bundespolizei auch in der Kriminalitätsbekämpfung tätig. Mit rund 45.000 Beschäftigten, von denen mehr als 30.000 Polizeivollzugsbeamte sind, ist die Bundespolizei eine bundesweit verfügbare Polizei von hohem Einsatzwert. Innerhalb des bestehenden Sicherheitsverbundes arbeitet die Bundespolizei auf der Grundlage von Sicherheitskooperationen eng mit den Polizeien und anderen Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern zusammen und darüber hinaus mit vielen ausländischen Grenzbehörden.

In der DLR-Sicherheitsforschung werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und Verkehr. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

Kontakt

Andreas Schütz

Leitung Kommunikation, Pressesprecher
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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