10. Juni 2021 | Das erste Servicemodul ESM-1 für die Orion-Raumkapsel wurde zu großen Teilen in Bremen gebaut und wird nun auch nach der deutschen Hansestadt benannt

Mit "Bremen" zum Mond

  • Das erste europäische Service-Modul (European Service Module, ESM) für die US-amerikanische Orion-Raumkapsel wird ESM-1 "Bremen" heißen. Dieser Vorschlag stammt von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR, weil das "Herzstück" der Orion-Raumkapsel zu großen Teilen in der deutschen Hansestadt gebaut worden ist.
  • ESM-1 "Bremen" wird zurzeit am Kennedy Space Center der NASA in Florida für seinen Flug als Teil des Orion-Raumschiffs im Spätherbst 2021 vorbereitet. Fünf weitere Module sollen in Bremen gebaut werden. Schon das zweite ESM soll Astronauten aus den USA und Kanada wieder zum Mond bringen.
  • Schwerpunkte: Astronautische Raumfahrt, Exploration, Internationale Zusammenarbeit

Technologie aus Bremen bringt die USA zurück zum Mond

Im November 2021 wollen die USA ihr erstes, zunächst noch unbemanntes Orion-Raumschiff zur Vorbereitung von künftigen astronautischen Missionen in die Umlaufbahn unseres Erdtrabanten schicken. Dabei wird es von deutscher Technologie angetrieben und versorgt, und auf Kurs in Richtung Mond gebracht. "Wir freuen uns sehr, dass die European Service Modules (ESM), die die USA wieder zum Mond bringen, hauptverantwortlich in Bremen gebaut werden. Deswegen haben wir uns stark dafür eingesetzt, dass das erste Modul den Namen der deutschen Hansestadt tragen wird. ESM-1 'Bremen‘ bringt die erste Orion-Kapsel in eine Mondumlaufbahn und wieder zurück zur Erde", betont Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Leiter der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR.

Bremen - ein Raumfahrtstandort mit langer Tradition

"Für die Raumfahrt in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt ist Bremen ein sehr wichtiger Standort mit einer langen Tradition. Aus der Hansestadt kommen essenzielle Bestandteile verschiedener internationaler Raumfahrtmissionen, beispielsweise das Columbus-Modul für die Internationale Raumstation ISS oder eben nunmehr die ESM-Module für die Orion-Kapsel. Wir freuen uns daher sehr, dass das erste Modul ESM-1 den Namen unserer Stadt trägt", sagt Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, fügt hinzu: "Bremen hat nicht nur den Schlüssel zur Welt, sondern auch zum Mond. Auf die Leistung der Bremischen Raumfahrt sind wir stolz und freuen uns über die Würdigung in der ersten Orion-Mission. Die Mission ist ein Beleg dafür, wie gut die internationale Vernetzung der Raumfahrt in Deutschland und insbesondere Bremens ist. Das ist wichtig, um auch zukünftig Innovationen zu entwickeln und auf diese Weise Arbeitsplätze in Bremen zu halten. Daher auch mein Dank an die Bremer und Bremerinnen, die hier mitgewirkt haben."

Raumfahrttechnik "Made in Germany"
Mit dem Orion-Programm entwickelt die NASA ein interplanetares Raumschiff, mit dem Astronauten zu Mond oder auch zum Mars fliegen sollen. Ein zentraler Teil der Orion-Raumschiffe ist das Europäische Servicemodul ESM.

ESM - das Herzstück der Orion-Raumkapsel

Für ihre erste Reise werden Orion und die Antriebs- und Versorgungseinheit ESM aktuell am Kennedy Space Center der NASA in Florida auf Herz und Nieren gecheckt. Die NASA hat im Rahmen ihres Artemis-Programms bei der ESA bislang sechs solcher ESM bestellt, für die in insgesamt zehn europäischen Ländern gearbeitet wird. Die Endmontage findet schließlich in Bremen statt, bei Airbus, wo auch die industrielle Programmleitung liegt. Die ESM sind das Herzstück aller Orion-Raumschiffe und sitzen unterhalb der Crew-Kapsel. Ihr Haupttriebwerk soll künftig wieder Astronauten zum Mond bringen - unter anderem auch erstmals drei Europäer zur geplanten internationalen Mondraumstation Lunar Gateway - und liefert über vier Solarsegel den Strom für ihren Flug. Außerdem reguliert es Klima und Temperatur im Raumschiff und lagert Treibstoff sowie lebensnotwendigen Sauerstoff und Wasservorräte für die Crew. Das Orion-Raumschiff und damit auch die ESM gelten als zentraler Meilenstein für künftige astronautische Missionen zum Mond, und vielleicht auch einmal zum Mars. Derzeit wird in Bremen ein weiteres ESM für eine zweite Mondmission gebaut, bei der erstmals eine Crew an Bord sein soll.

Kontakt

Martin Fleischmann

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
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Tel: +49 228 447-120

Johannes Weppler

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur im DLR
Forschung und Exploration
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