Daten der Erdbeobachtung für die Bundesverwaltung
- Der Bedarf der Behörden an Geo-Informationen wächst.
- Erdbeobachtung unterstützt bei demografischen und wirtschaftlichen Fragestellungen.
- Vereinbarung mit dem Bundesinnenministerium stärkt den Technologietransfer aus der Wissenschaft in die Verwaltung.
- Schwerpunkte: Erdbeobachtung, Sicherheit, Digitalisierung, Technologietransfer
Daten der Erdbeobachtung werden in vielen Bereichen der öffentlichen Verwaltung eingesetzt – zum Beispiel bei der Verkehrsanalyse, im Umweltmonitoring oder in der Krisenbewältigung. Die Bedeutung dieser Daten steigt, gleichzeitig sind Ergebnisse der Fernerkundung aus dem All oder aus der Luft immer genauer und schneller verfügbar. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) hat jetzt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) den für alle Bundesbehörden offenen Rahmenvertrag IF-Bund abgeschlossen. Damit können Forschungsergebnisse aus der Fernerkundung für einen Einsatz in der Verwaltung erkannt und schnell praktisch angewendet werden.
„Der rasante Fortschritt in der Erdbeobachtung ermöglicht die Nutzung von Fernerkundungsdaten auch in Bereichen, die bisher nicht die Fernerkundung im Blick hatten“, sagt Dr. Monika Gähler vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum (DFD) in Oberpfaffenhofen. „Neue Sensoren, eine enge zeitliche Abdeckung und neue Auswerteverfahren ermöglichen Anwendungen, die noch vor zehn Jahren nicht denkbar gewesen wären.“ So können heute auch Informationen zu demografischen oder wirtschaftlichen Fragestellungen abgeleitet werden. Das betrifft zum Beispiel die Auslastung von Infrastrukturen, wie Häfen oder Parkplätze, oder Informationen über die Lage von innerstädtischen Grünflächen. Wenn es noch keine passgenauen Anwendungen gibt, werden diese im Rahmen des IF-Bund (Innovative Fernerkundung für die Bundesverwaltung) erarbeitet. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz eröffnet zusätzliche Möglichkeiten.
Erweiterung durch Künstliche Intelligenz
„Der Transfer von Ergebnissen und Potentialen der DLR-Fernerkundungstechnologien in eine breite Anwendung ist dem DLR ein besonderes Anliegen. Durch den neuen Rahmenvertrag können wir Ergebnisse unserer Arbeit zielgerichtet in die Praxis der Behörden und darüber hinaus überführen“, erklärt DFD-Direktor Prof. Stefan Dech. Die Vereinbarung mit dem Bundesministerium sieht vor, dass das DLR bei konkretem Bedarf der Bundesbehörden Lösungen entwickelt. Diese können dann von den Behörden erprobt und übernommen werden. Das DLR hat bereits früher erfolgreich satellitengestützte Verfahren für die Verwaltung etabliert.
Der neue Rahmenvertrag intensiviert die Verbindung zwischen Verwaltung und Wissenschaft. „Durch den IF-Bund wird der regelmäßige Transfer von wissenschaftlicher Expertise gefördert, um einen zeitgemäßen Einsatz von Fernerkundung in der Bundesverwaltung zu ermöglichen. Das stellt sicher, dass Innovationen schnell Eingang in die Verwaltungspraxis finden“, sagt Dr. Markus Kerber, Staatssekretär im BMI. Aktuelle Anknüpfungspunkte sieht er zum Beispiel bei der Analyse der Siedlungsentwicklung und beim Flächenmonitoring.