DLR in Braunschweig produziert Gesichtsschilde
- Das DLR in Braunschweig hat verschiedene Einrichtungen mit der Produktion von Gesichtsschilden unterstützt.
- Weitere Hilfe erfolgt durch die Bereitstellung von Visieren.
Ob in den Laboren oder bei den Mitarbeitern zuhause: Derzeit laufen die 3D-Drucker des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) heiß. Über 1400 Gesichtsschilde wurden von DLR-Mitarbeitenden in Braunschweig gedruckt und zusammengebaut. Damit unterstützt das DLR verschiedene Einrichtungen im Kampf gegen Corona. Am 15. April 2020 erhielt das Klinikum Wolfsburg die letzte Lieferung von 350 Schilden, womit der dortige Bedarf von 1000 Schilden, angefordert vom Katastrophenschutzstab der Stadt Wolfsburg, vorerst gedeckt ist.
"Am 27. März 2020 haben wir angefangen, unsere Drucker für die Erstellung der Gesichtsschilde startklar zu machen", sagt Johannes Riemenschneider vom DLR-Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik. "Über das folgende Wochenende haben wir zwölf Drucker aus dem gesamten DLR in Braunschweig zusammengesammelt und in unserem Labor aufgestellt. 18 weitere Drucker aus dem privaten Besitz der Mitarbeiter werden zuhause zusätzlich betrieben." Weitere Teile entstehen in den Druckern im Systemhaus Technik des DLR.
Druck, Schnitt, Zusammenbau
Darauf folgt ein Schichtbetrieb: Pro Schicht überwachen zwei DLR-Forscher die Drucker. Zweimal am Tag werden die Erzeugnisse an die Station zum Zusammenbau weitergegeben. Hinzu kommen noch die Teile, die die DLR-Mitarbeitenden auf ihren privaten Druckern erzeugen und vorbeibringen. Die entsprechenden Visiere werden in drei Schichten pro Tag an den Cuttern des DLR-Instituts für Faserverbundleichtbau und Adaptronik zurechtgeschnitten. Pro Tag entstehen so etwa bis zu 1000 Visiere. Mit dem Überhang kann das DLR anderen Einrichtungen helfen, die selbst Traggestelle produzieren. Freiwillige DLR-Mitarbeiter, aus Infektionsschutzgründen mit Mundschutz und Handschuhen ausgestattet und in großem Abstand voneinander, fügen die aus Thermoplast bestehenden Geschichtsschilde zusammen.
"Zuerst ging es vornehmlich darum, die Druckprozesse zu stabilisieren und zu optimieren, sodass möglichst kein Ausschuss produziert wird", erklärt Riemenschneider. "Dazu fließt das Feedback aus dem Zusammenbau und auch von den Nutzern im Krankenhaus wieder zurück an das Produktionsteam."
Die sich daraus ergebenden Verbesserungen und neuen Konstruktionen werden an die weiteren Helfer aus Forschung, Industrie und privaten Haushalten weitergegeben. Die enge Zusammenarbeit ist entscheidend für die gemeinschaftliche Unterstützung. Die lokale Helfergemeinschaft ist unter https://www.makervsvirus.org/de erreichbar.
Die Drucker liefen Tag und Nacht, um den lokalen Herstellern die Zeit zu verschaffen, ein passendes Spritzgusswerkzeug zu fertigen. Seit dem 15. April 2020 stehen sie wieder still. Ein lokales Unternehmen übernimmt aktuell die Serienproduktion der Trägergestelle. Der Cutter des DLR jedoch fertigt weiterhin Visiere und übergibt sie an die Einrichtungen – bis auch hier die Normalität wieder einkehrt.