DLR unterstützt beim Rückbau des Museumsschiffs "Seute Deern"
- DLR erstellt Tiefenprofil vom Museumshafen in Bremerhaven
- Schwerpunkte: Maritime Sicherheit
Strahlendblauer Himmel über Bremerhaven. Die "Seute Deern", derzeit noch größtes Schiff im Museumshafen der Stadt, liegt ruhig im Wasser und sieht ihrem baldigen Rückbau entgegen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) trägt dazu bei, dass das historische Denkmal nach aktuellen Sicherheitsanforderungen abgebaut werden kann. Am 30. Oktober 2019 war das DLR mit seiner Seekatze, einem 3,50 Meter langen, autonomen U-Boot, vor Ort, um ein Tiefenprofil des Hafenbeckens zu generieren.
Die Hafengesellschaft Bremenports wird den Rückbau des Schiffes übernehmen. Die "Seute Deern" soll direkt im Hafen demontiert werden, weil das Schiff nicht mehr sicher in ein Dock transportiert werden kann. Dies hatte ein durch das Schifffahrtsmuseum beauftragtes Gutachten ergeben. Im Auftrag von Bremenports erstellt das DLR ein sonarbasiertes 3D-Lagebild des Hafens.
Dr. David Heuskin leitet die Gruppe Technologieerprobungssysteme am DLR-Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen, die sich mit dem Betrieb luft, -land- und wassergestützter Erprobungsträger beschäftigt. Heuskin ist an diesem sonnigen Tag mit seinem Team und kompletter Messausrüstung vor Ort: „Uns freut es sehr, dass wir Bremenports unterstützen können und gleichzeitig wichtige Messdaten für die Wissenschaft generieren. So können wir unsere Forschungsplattformen anwendungsnah in Zusammenarbeit mit der hiesigen Wirtschaft erproben.“ Für die Erstellung des Lageprofils werden zwei Messsysteme verwendet: Das ferngesteuerte U-Boot ist mit einem Fächer-Echolot ausgestattet, mit dessen Hilfe eine dreidimensionale Punktewolke vom Hafenbecken erstellt wird. Zusätzlich macht eine Drohne Fotoaufnahmen aus der Luft. Die aufgezeichneten Daten der beiden Systeme werden im Anschluss zusammengeführt.
Zukünftig sollen mit der DLR-Technik komplexe Szenarien des Über- und Unterwasserbereiches überwacht werden. Dazu ist es nötig, verschiedenartige Daten zu synchronisieren und neue Sensorsysteme zu entwickeln. Der Schutz von Häfen, die Beobachtung von komplexen Offshore-Anlagen und Unterwasserinstallationen sollen so verbessert werden. Ingenieur Heuskin blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir messen über Wasser, unter Wasser und aus der Luft – so vielfältig wie unsere Messdaten sind, so vielfältig ist auch unser Team. Luft- und Raumfahrtingenieure forschen zusammen mit maritimen Spezialisten an verbesserten Schutzmöglichkeiten für sensible Infrastrukturen auf See und an der Küste. Da kommen viele verschiedene Ansichten und Ideen zusammen. Gemeinsam können wir ganz neue Lösungen erarbeiten.“