Deutsche Programmbeteiligungen bei der ESA-Ministerratskonferenz 2019
BDLI
Schwerpunkte: ESA-Ministerratskonferenz 2019, Kleine und mittelständische Unternehmen
Der Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, hier wird mehr als die Hälfte der Wertschöpfung generiert. Dass die sogenannten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auch in der Raumfahrt wesentlich zur deutschen Wettbewerbsfähigkeit beitragen, betonte Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand für das Raumfahrtmanagement, am 24. September 2019 im Rahmen des Arbeitskreises KMU (AKRK) in Bonn.
Dr. Pelzer nutzte die Mitgliedersitzung insbesondere zur Information über die deutschen Schwerpunkte bei der anstehenden ESA-Ministerratskonferenz (MK) am 27. und 28. November 2019 in Sevilla (Spanien). Hier entscheiden die 22 Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumagentur (ESA) über die Budgets und inhaltlichen Schwerpunkte der europäischen Raumfahrt in den nächsten drei Jahren. Das DLR Raumfahrtmanagement unterstützt die Bundesregierung bei der Vorbereitung und Umsetzung der deutschen Position in Madrid. Deutschland wird bei der MK durch den Koordinator der Bundesregierung für die Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek, vertreten sein.
"Bei der MK 2019 stehen für uns die Anwendungs- und Technologieprogramme im Fokus – das ist quasi unser ‚KMU-Programm‘. Wir bekennen uns zudem zu unseren ISS-Verpflichtungen bis 2024 und ebenso zum unabhängigen europäischen Zugang zum All – also zur europäischen Launcherindustrie und ihren Zulieferern. Und wir wollen die Führung in den europäischen Erdbeobachtungsprogrammen übernehmen und so aktiv den Klimaschutz vorantreiben" sagte Pelzer. "Die Abstimmung und Erarbeitung der deutschen Position im Zusammenspiel mit allen Akteuren ist uns dabei sehr wichtig. Unser Ziel ist, eine Balance der Interessen von Politik, Industrie und Wissenschaft zu erarbeiten und ganz klar den Mittelstand zu stützen mit Rahmenbedingungen, die die Potenziale des New-Space-Sektors, von Start-ups und KMU heben."
Praktisch gebe es eine sehr enge Abstimmung mit Frankreich als größtem ESA-Partner, auch auf politischer Ebene im Rahmen des deutsch-französischen Dialogs. Aktuell laufen die finalen Runden in den verschiedenen ESA-Programmräten für die Deklarationen und Durchführungsbestimmungen, die Resolutionstexte würden finalisiert. Ende Oktober/Anfang November sei die Kabinettvorlage für die Bundesregierung geplant. Der Budget-Entwurf sieht 857 Millionen Euro seitens Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und 76 Millionen Euro seitens Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vor.