Mit dem Hubschrauber auf das Schiffsdeck: DLR forscht weiter an maritimen Hubschraubereinsätzen
- DLR und Bundespolizei forschen ab März 2019 gemeinsam im Projekt HEDELA.
- Steigerung der Einsatzverwendungsfähigkeit und der Sicherheit von maritimen Hubschraubereinsätzen stehen im Mittelpunkt der Forschung.
- Schwerpunkt(e): Luftfahrt, Maritime Sicherheit
Maritime Hubschraubereinsätze untersuchen, bewerten und verbessern - das sind die Ziele des Projekts HEDELA (Helicopter Deck Landing Assistance), an dem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ab März 2019 gemeinsam mit der Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf arbeitet.
Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Steigerung der Einsatzverwendungsfähigkeit und der Sicherheit von maritimen Hubschraubereinsätzen. HEDELA nutzt die Forschungsergebnisse des Projekts HELMA (Helicopter Flight Safety in Maritime Operations), in dem systematisch Offshore-Flüge des Flugdienstes der Bundespolizei untersucht und der Nutzen von "Augmented Reality (AR)"-Sichtsystemen zur Steigerung der Einsatzverfügbarkeit und Sicherheit bei schlechten Sichtbedingungen bewertet wurden. "Im Projekt HELMA haben wir ein kopfgetragenes visuelles Assistenzsystem entwickelt, welches den Piloten in Offshore-Windparks die flugrelevanten Informationen, Hindernisse sowie Flugpfade einblendet", erklärt Malte-Jörn Maibach vom DLR-Institut für Flugsystemtechnik. "In HEDELA entwickeln wir unter anderem dieses System weiter: Schiffsdecklandungen kommen als Einsatzszenario hinzu."
Bedingt durch den Ausbau der Offshore-Windenergie und den zunehmenden globalen Schiffsverkehr steigt die Zahl von maritimen Hubschraubereinsätzen, auch bei ungünstigen Wetterbedingungen, schnell an. Dies stellt auch an die Hubschraubereinsätze der Bundespolizei hohe Anforderungen. Das Projekt HEDELA legt seinen Fokus auf die Schiffsdecklandung, das Fliegen mit Außenlast, das kopfgetragene Sichtsystem und den Einsatz im Rahmen der maritimen Notfallvorsorge.
Um Schiffsdecklandungen möglichst realistisch darzustellen, erweitern die Wissenschaftler auch die maritime Simulationsumgebung im Simulatorzentrum AVES (Air Vehicle Simulator), die bereits für HELMA entwickelt wurde. Es werden visuelle und dynamische Effekte der Wetter- und Wellensimulation sowie Modelle für die Schiffsbewegung eingebunden. Das entwickelte visuelle Assistenzsystem für Piloten wird nun auch für Versuche im DLR-Forschungshubschrauber ACT/FHS (Active Control Technology/Flying Helicopter Simulator), einer modifizierten EC135, vorbereitet. In Versuchen im Simulator und in der Luft bewerten die Piloten der Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf und des DLR abschließend die neu entwickelten Assistenzsysteme.
Projekt HEDELA
Am Projekt HEDELA arbeiten die DLR-Institute für Flugsystemtechnik, für Flugführung und das Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen sowie die Abteilung Flugexperimente. Externer Partner ist die Bundespolizei-Fliegerstaffel Fuhlendorf. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Das Projekt ist über die Sicherheitsforschung des DLR grundfinanziert.
Sicherheitsforschung im DLR
In der Sicherheitsforschung im DLR werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.