Leichtbau und Fabrik der Zukunft: DLR@UBC Kooperationsvertrag in Augsburg unterzeichnet
- Forschungskooperation zwischen DLR und der University of British Columbia, Vancouver (UBC) geschlossen
- Fokus der DLR@UBC-Kooperation sind neue Technologien für den Leichtbau für die Luftfahrt, den bodengebundenen Verkehr und die Fabrik der Zukunft
- Schwerpunkte: Luftfahrt, Digitalisierung, Industrie 4.0
Krönung einer langjährigen Zusammenarbeit: Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die University of British Columbia, Vancouver (UBC) haben in Augsburg den Kooperationsvertrag für die Forschungsinitiative "DLR@UBC" unterzeichnet. Schwerpunkt der deutsch-kanadischen Kooperation sind neue Technologien für den Leichtbau für die Luftfahrt und den bodengebundenen Verkehr sowie die digitalisierte, hochautomatisierte Fabrik der Zukunft. Die hochrangige Delegation aus Vancouver mit UBC-Präsident Prof. Santa Ono sowie Prof. Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, wurden zur feierlichen Unterzeichnung am DLR-Zentrum für Leichtbauproduktionstechnologie (ZLP) in Augsburg empfangen.
Fabrik der Zukunft und Leichtbau für die Mobilität der Zukunft
"Die Digitalisierung im Sinne Industrie 4.0 ist weltweit eine zentrale Herausforderung der Industrie, aber auch der Forschung" erklärt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. "Unsere deutschen und kanadischen Wissenschaftler von UBC und DLR entwickeln in diesem Zusammenhang gemeinsam sowohl physische als auch digitale Technologien und roboterbasierte Produktionsmethoden für den Leichtbau von Flugzeugen und den bodengebundenen Verkehr der nächsten Generation.
Für die Luftfahrt- und für den bodengebundenen Verkehr von Morgen sind der Hochleistungsleichtbau und dessen hochautomatisierte und digital unterstützte Produktion unverzichtbar. Insgesamt vier DLR-Institute an sechs Standorten in Deutschland arbeiten dazu an neuen Technologien, vom Material, zu Konzepten und Demonstratoren, bis hin zur automatisierten Produktion, und an deren digitalen Zwillingen im Sinne der Industrie 4.0. Die "Faculty of Applied Science" an den beiden Standorten der UBC, Kelowna und Vancouver, zeichnet sich durch ein breites Forschungsportfolio im Bereich der Digitalisierung, Robotik, Fabrik der Zukunft und der Leichtbautechnologien aus. Auf dieser Basis wurde in den letzten drei Jahren die Kooperation DLR@UBC unter dem Motto "Bridging the physical and digital world" aufgebaut.
Die Delegation der UBC nutzte ihren Besuch des DLR in Augsburg, um exemplarisch einen Einblick in die Forschungsarbeiten des DLR rund um das Thema Leichtbau und Fabrik der Zukunft zu gewinnen. Prof. Ono zeigte sich von der Vielfalt der Themen und der einzigartigen Infrastruktur beeindruckt. "Hier ist in so kurzer Zeit eine wunderbare, komplementäre Kooperation und ein hochmotiviertes, integriertes Team entstanden", zeigt sich Prof. Santa Ono sichtlich beeindruckt von der Präsentation der Kooperationsthemen. "Ich freue mich darauf, den Ausbau unserer Zusammenarbeit aktiv zu unterstützen". Für April nächsten Jahres ist ein Gegenbesuch von Prof. Ehrenfreund in Vancouver und Kelowna geplant.
Ausbau der Forschungskooperation
Einen wesentlichen Bestandteil der deutsch-kanadischen Partnerschaft bildet der Austausch von Wissenschaftlern, Studierenden und Doktoranden. So unterzeichnete die UBC, ergänzend zur Kooperation mit dem DLR, einen Vertrag mit der Universität Augsburg zu einem gemeinsamen Doktorandenprogramm. "Die Partnerschaft mit der Universität Augsburg ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erweiterung und dem weiterem Aufbau der mehrjährigen Partnerschaft mit dem DLR. Wir alle wissen, dass Forschungskollaborationen wichtig sind, um nachhaltige Partnerschaften aufzubauen, und Studenten sind der Schlüssel zu dem langfristigen Erfolg. Die Studenten haben die Möglichkeit mit Mentoren aus beiden Forschungseinrichtungen zusammenzuarbeiten und ein gemeinsames Promotionsprogramm zu entdecken. Das zeigt ihnen, welche Bedeutung ihr Beitrag für den Ausbau und den Erhalt unserer Partnerschaft hat", erklärt Prof. Ono aus kanadischer Sicht.
Seitens der Universität Augsburg sagt Prof. Doering-Manteuffel: "Ich freue mich außerordentlich über den Besuch von Präsident Ono und der gesamten Delegation der UBC. Dieser unterstreicht die weltweite Sichtbarkeit der Universität Augsburg sowie der ganzen Metropolregion Augsburg und wäre ohne die großartige Zusammenarbeit zwischen der Universität und dem DLR undenkbar gewesen. Wir werden unsere Kooperation in den nächsten Jahren in der Wissenschaft weiter ausbauen."
In der mit dem DLR etablierten Initiative sind aktuell mehr als 40 Wissenschaftler an den DLR-Standorten Köln, Stuttgart, Augsburg, Braunschweig und Stade und an den UBC-Standorten Vancouver und Kelowna aktiv. Um die deutsch-kanadischen Arbeiten zu koordinieren und Kontakte zur Industrie zu knüpfen sind auf dem Campus der UBC in Vancouver bereits zwei Verbindungsbüros des DLR eingerichtet, ebenso wie ein UBC-Büro am DLR-Standort in Augsburg.