Raumfahrt-Show des DLR löste bei Kindern eine Welle der Begeisterung aus
- Das DLR-Bühnenprogramm zur Raumfahrt-Mission von Alexander Gerst war mit 50 Aufführungen quer durch Deutschland auf Tour.
- Insgesamt 22.000 Kinder machten bei der interaktiven Wissenschafts-Präsentation mit.
- Für 2019 ist die phantastische "Gedankenreise zum Mond" geplant.
- Schwerpunkte: Nachwuchsförderung, Raumfahrt
Acht Wochen lang war die Raumfahrt-Show des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf großer Deutschland-Tour. Das ebenso unterhaltsame wie informative Bühnenprogramm rund um die aktuelle Raumfahrt-Mission von Alexander Gerst löste bei den jungen Zuschauern eine Welle der Begeisterung aus. Insgesamt 22.000 Schülerinnen und Schüler nahmen an den 50 Aufführungen teil. Sie zählten lautstark den gemeinsamen Countdown zu Beginn jeder Show herunter, lauschten aufmerksam den Erläuterungen zu physikalischen Phänomenen und staunten mit großen Augen über die vielen spektakulären Videoszenen, die den deutschen ESA-Astronauten und seine Crew in der Schwerelosigkeit zeigten.
"Wir hatten natürlich gehofft, dass die Raumfahrt-Show das Interesse der Schülerinnen und Schüler an naturwissenschaftlichen Themen und Fächern weckt und steigert", sagt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, "Aber die Art und Weise, wie die Kinder mitgemacht haben, diese enorme Begeisterung - das hat alle unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen."
Die Veranstaltungsreihe richtete sich bewusst an jüngere Schülerinnen und Schüler der dritten bis sechsten Jahrgangsstufe, um sie frühzeitig mit der faszinierenden Welt der Forschung bekanntzumachen. Das Bühnenprogramm spannte dabei den Bogen - eng an die Mission von "Astro Alex" zur Internationalen Raumstation ISS angelehnt - vom Start über das Leben und Arbeiten in der Umlaufbahn bis zur Rückkehr zur Erde. Experimente auf der Bühne wechselten mit kurzen Film- und Fotosequenzen ab und immer wieder wurde auch das junge Publikum aktiv eingebunden. Auf altersgerechte Weise wurde beispielsweise das Rückstoßprinzip mithilfe von Luftballons demonstriert, die - aufgeblasen aber nicht verknotet - zu hunderten durch die Luft zischten. Bei einem Ausflug ins Sonnensystem trugen die Schülerinnen und Schüler die "Planeten" in Form großer Leuchtkugeln durch den abgedunkelten Saal. Ein Schokokuss blähte sich in einer Vakuumglocke auf, Pfefferminzbonbons schwebten in einer Fallkapsel schwerelos umher. Am Ende jeder Show segelte schließlich ein rohes Ei - stellvertretend für die Crew - per Fallschirm und "Pappbecher-Kapsel" von der Hallendecke zu Boden. All die Experimente wurden vom Moderations-Team leicht verständlich kommentiert und mit Kameras auf einer Großbildleinwand gezeigt. Die Moderatorinnen und Moderatoren stammten zumeist aus den DLR-Schülerlaboren, die auch viele Experimente und Ideen für die Show beigesteuert hatten.
Auch das Echo, das die Aktion bei Lehrkräften auslöste war überaus positiv. Rund 500 Schulen aus ganz Deutschland hatten sich schon kurz nach der Bekanntgabe für eine Aufführung angemeldet. Obwohl das DLR daraufhin die ursprüngliche Planung drastisch erweitert hatte und das Programm in großen Hörsälen von Hochschulen oder in Stadthallen - meist sogar mehrmals täglich - aufgeführt wurde, konnte die Nachfrage nicht annähernd gedeckt werden. Die größte Veranstaltung der Tour fand am 31. August in Erfurt statt: mit 1400 Kindern im Saal. Aber auch in anderen Städten waren viele Aufführungen ausgebucht und überbucht. In Berlin sahen 1000 junge Zuschauer am 4. September ein ganz besonderes Programm: Hier kam im Rahmen der Raumfahrt-Show ein Livecall mit Alexander Gerst zustande, der das Publikum von Bord der ISS grüßte und auch Fragen von Kindern und Jugendlichen beantwortete. Auch ESA-Astronaut Matthias Maurer und Sänger Peter Schilling waren hier mit auf der Bühne. Insgesamt gastierte die Raumfahrt-Show in 20 Städten - von Rostock bis München und von Dresden bis Aachen. Nachdem die Tour am 15. Oktober mit zwei Aufführungen in Speyer offiziell zu Ende ging, stehen am 17. und 18. November noch vier zusätzliche Sonderveranstaltungen im Freizeit- und Erholungszentrum FEZ in Berlin auf dem Programm des dortigen Raumfahrt-Wochenendes - übrigens auch für die allgemeine Öffentlichkeit und nicht nur für Schulklassen.
"Angesichts der wirklich überwältigenden Resonanz planen wir eine Fortsetzung", blickt Volker Kratzenberg-Annies, DLR-Vorstandsbeauftragter für Nachwuchsförderung, nach vorn. "Und angesichts des bevorstehenden 50. Jahrestages der ersten bemannten Mondlandung werden wir die Kinder nächstes Jahr auf eine phantastische Gedankenreise zum Mond mitnehmen!"
Die Raumfahrt-Show des DLR ist eine Aktion in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Sie wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Auch die Initiative Think ING. unterstützt die Aktion.