20. September 2018 | Digitaler Faden: Schub für die Digitalisierung der Luftfahrt

DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke betont Chancen der Digitalisierung beim 13. Tag der Luft- und Raumfahrtregionen

Intensiver Austausch und Vernetzung der regionalen Akteure stehen im Mittelpunkt des jährlichen Tags der Luft- und Raumfahrtregionen. Die Veranstaltung widmet sich dieses Jahr am weltweit drittgrößten Luftfahrtstandort Hamburg, unter dem Motto "Digital Ramp-Up - Die Zuliefererkette 4.0", der Digitalisierung der Branche, die für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Luftfahrtindustrie von entscheidender Bedeutung ist. Vertreter aus Politik, Forschung, Luftfahrtindustrie sowie verschiedener Zulieferer diskutierten Perspektiven des immer schneller voranschreitenden Wandels. Die Bundesregierung sieht die Digitalisierung als wichtiges Zukunftsfeld für die Luftfahrt.

"Wir müssen im Zeitalter der digitalen Vernetzung den Lebenszyklus eines Flugzeugs von der Entwicklung bis hin zur Außerdienststellung ganzheitlich im Blick haben", sagte DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke anlässlich des Kongresses. "Die digitale Vernetzung entlang des Life-Cycle verbindet sich zu einem digitalen Faden, der riesige Chancen bietet, aus den Daten einer virtualisierten Lebensphase für andere Abschnitte zu lernen." Zum Beispiel könnten durch Datenschätze aus Wartung und Betrieb wesentlich umweltfreundlichere, effizientere Flugzeuge entwickelt werden. "Diesen digitalen Faden zusammen mit den Zulieferern zu entwickeln und dabei in alle Zulieferer-Bereiche hinein Impulse zu setzen, das haben wir uns als DLR auf die Fahne geschrieben", so Henke weiter.

Die Bundesregierung war auf der Veranstaltung durch ihren Koordinator für die Deutsche Luft- und Raumfahrt, Thomas Jarzombek MdB, vertreten. "Die Zukunft der Luftfahrt liegt in der Digitalisierung - sowohl bei Entwicklung und Produktion, als auch bei Betrieb und Wartung. Hier brauchen wir clevere Konzepte ‚Made in Germany‘, um im internationalen Wettbewerb weiterhin zu bestehen", so Jarzombek.

Mit Unterstützung von Bund und Ländern wurden 2017 vier neue DLR-Institute für Digitalisierung der Luftfahrt gegründet. Die Institute werden dabei neben der Forschung in ihren Kerngebieten virtuelles Triebwerk, Systemarchitekturen in der Luftfahrt, Instandhaltung und Modifikation sowie Softwaremethoden zur Produktvirtualisierung, ihre umfassende Wirkung im Zusammenspiel aller DLR-Institute entfalten. Henke betonte in Hamburg den Schub, den die deutsche Luftfahrtforschung durch diese vier neuen Institute erhält und unterstrich die Bedeutung der übergreifenden Zusammenarbeit.

Der Tag der Luft- und Raumfahrtregionen wird einmal jährlich gemeinsam vom Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) und dem BMWi ausgerichtet. 2018 engagieren sich zudem Hamburg Aviation und Hanse Aerospace als regionale Mitveranstalter.

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