BMVI Tag der offenen Tür
Alle wichtigen Informationen zum Tag der offenen Tür im BMVI.
Am 25. und 26. August 2018 öffnen alle Bundesministerien, das Kanzleramt und das Bundespresseamt unter dem Motto "Hallo, Politik" zum 20. Mal in Berlin ihre Türen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt sich an diesem Tag der offenen Tür der Bundesregierung in zwei Ministerien: Im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Broschüre zum Tag der offenen Tür 2018 und im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).
Im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin können die Besucher Einblicke in die Raumfahrt von heute und morgen bekommen: Im Erdgeschoss des BMWi-Hauptsitzes in der Invalidenstraße präsentiert das DLR den innovativen und mit künstlicher Intelligenz ausgestatteten Astronauten-Assistenten CIMON und ein Modell des europäischen Forschungslabors Columbus von der Internationalen Raumstation, in dem gerade auch der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst bei seiner aktuellen Mission horizons lebt und arbeitet. Mit einer VR-Brille ausgestattet können Interessierte selbst durch die virtuelle ISS "schweben" und nachempfinden, wie sich Schwerelosigkeit anfühlt. Den Fokus auf Umwelt- und Klimawandel legen die beiden Erdbeobachtungsmissionen Merlin und EnMAP. Der deutsch-französische Kleinsatellit Merlin soll 2023 starten und die globale Methankonzentration messen, der deutsche Hyperspektralsatellit EnMAP soll ab 2020 präzise den Zustand und Veränderungen der Erdoberfläche dokumentieren. Wie wichtig eine zuverlässige Satellitenkommunikation für unser Leben ist, zeigt exemplarisch die Heinrich-Hertz-Mission. Der nach dem deutschen Physiker Heinrich Rudolph Hertz benannte Kommunikationssatellit dient als Plattform für Tests innovativer Technologien und soll 2021 mit einer Ariane-5-Rakete ins All starten. Ohne Kommunikationssatelliten könnten wir zum Beispiel nicht fernsehen oder mobil telefonieren.
Das BMWi öffnet seine Türen am:
25. August, 10:00 - 18:00 Uhr, 26. August, 10:00 -18:00 Uhr
"Moderne Mobilität" und "Verkehrssicherheit" - Auf diese Themen fokussiert sich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beim diesjährigen Tag der offenen Tür. Das DLR stellt dazu im Erich-Klausener-Saal im BMVI in der Invalidenstraße Projekte aus der Bahnforschung, Akustikforschung, aus der Luftfahrtforschung sowie das Satellitennavigationsprogramm Galileo und das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus vor.
Mit PeriLight hat das DLR ein System entwickelt, das die Aufmerksamkeit der Autofahrer an nicht-technisch gesicherten Bahnübergängen erhöhen und das Unfallrisiko reduzieren soll. Denn Unfälle an Bahnübergängen haben meist schwerwiegende Folgen. Etwa jeder vierte Unfall endet tödlich. Unkenntnis, Unaufmerksamkeit und Leichtsinn sind die Hauptgründe für Kollisionen. Forschungsergebnisse des DLR haben gezeigt, dass ein Großteil der Straßenverkehrsteilnehmer an nichttechnisch gesicherten Bahnübergängen nicht nach einem sich nähernden Zug schaut. Mit PeriLight - einem System zur Blicklenkung - hat das DLR eine technische Ergänzung zur bestehenden passiven Sicherung an unbeschrankten Bahnübergängen entwickelt. Autofahrer sollen durch PeriLight dazu veranlasst werden, nach links und rechts zu schauen, um so einen herannahenden Zug rechtzeitig wahrnehmen zu können und zu bremsen.
Die Landung gehört zu den arbeitsintensivsten Phasen eines Fluges. Um die Piloten bei den komplexen Handlungsabläufen für einen möglichst lärmarmen Anflug zu unterstützen, hat das DLR das Pilotenassistenzsystem LNAS (Low Noise Augmentation System) entwickelt. Das System zeigt dem Piloten über ein Display im Cockpit an, wann exakt welche Handlung durchzuführen ist. Um möglichst lärmarm landen zu können, ist ein optimaler Energiehaushalt während des Anfluges essenziell. Das Assistenzsystem LNAS zeigt dem Piloten auf einem Display, dem Electronic Flight Bag (EFB), die optimalen Zeitpunkte für jede Handlung während des Landeanflugs. Diese Grafik, die durch ihre einfache Form intuitiv und auf einen Blick erfasst werden kann, dient als langfristige Planungsgrundlage für den gesamten Anflug.
Galileo wird in seiner Vollkonstellation aus 30 Navigationssatelliten bestehen, die in einer Entfernung von ca. 24.000 Kilometern die Erde umkreisen. Derzeit befinden sich bereits 26 Satelliten im All. Das bedeutet, dass Nutzer Anfang 2019, wenn die kürzlich gestarteten letzten vier Satelliten im Regelbetrieb sind, ausschließlich mit Galileo-Signalen global navigieren können. Das DLR Raumfahrtmanagement steuert und koordiniert im Auftrag der Bundesregierung mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die deutschen Beiträge zum europäischen Galileo-Programm. Der Aufbau, Erhalt, Betrieb und die Weiterentwicklung von Galileo wird von der Europäischen Kommission (KOM) finanziert und gemanagt und von der Europäischen GNSS-Agentur GSA sowie der Europäischen Raumfahrtagentur ESA implementiert.
Auch das Thema Erdbeobachtung spielt im Rahmen des Globalen Wandels eine immer wichtigere Rolle: Die Europäische Kommission hat das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus ins Leben gerufen. Copernicus besteht aus sechs Satellitenfamilien, den sogenannten Sentinels, die die Erde und Atmosphäre erfassen und somit wichtige Daten zu Klimaschutz, nachhaltiger Entwicklung, humanitärer Hilfe, Ernährungssicherheit und zum Gesundheitszustand der Ozeane liefern. Ergänzt werden die Satelliten-Daten durch Messgeräte am Boden, in der Luft und in Gewässern. In Deutschland ist das BMVI federführend für Galileo und Copernicus verantwortlich. Hierbei wird das BMVI durch das DLR unterstützt.
Dieses Jahr stellt auch das DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen - eines von insgesamt zwölf DLR-Schülerlaboren - im BMVI aus.
Das DLR_School_Lab stellt dieses Jahr seine Infrarotmesstechnik aus. Mit unseren Augen sehen wir die Welt im sichtbaren Licht. Dieses Licht nimmt nur einen kleinen Teil des vorhandenen Strahlungsspektrums ein; der weitaus größte Teil ist unsichtbar. Die Strahlung anderer Spektralbereiche liefert immer zusätzliche, nicht "sichtbare" Informationen. Manche für uns unsichtbare Objekte werden darin sogar erst "sichtbar". Infrarotstrahlung ermöglicht uns, mit anderen Augen zu sehen und die Welt besser zu verstehen. Außerdem darf an der Mal- und Bastelecke fleißig kreativ gearbeitet werden.
Das BMVI öffnet seine Türen am:
26. August, 10 - 21 Uhr, 27. August, 10 - 18 Uhr