Schulteams führen eigene Fallturmexperimente durch
- Schüler experimentieren mit Schwerelosigkeit
- Schwerpunkt(e): Nachwuchs
Drei Schulteams des Gymnasiums Vegesack, der IGS Osterholz-Scharmbeck und der International School Bremen sind im Endspurt. Seitdem sie im November letzten Jahres von einer Jury für das DroPS-Projekt (Drop Tower Project for School Students) ausgewählt wurden, haben sie daran gearbeitet ihr eigenes Experiment im Bremer Fallturm durchzuführen. Am 13. Juni 2018 haben sie nun in der Laborhalle des Zentrums für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ihre Experimentaufbauten in eine Fallkapsel integriert und diese für 4,74 Sekunden in Schwerelosigkeit schweben lassen.
"Das wichtigste Ziel der Initiative ist es, den Schülerinnen und Schülern die Durchführung eines eigenen Forschungsprojektes zu ermöglichen, ihnen damit einen Einblick in das wissenschaftliche Berufsleben zu geben und darüber hinaus ihr Engagement mit der Anerkennung als Projektarbeit in der Oberstufe zu belohnen", erläutert Dr. Ertan Göklü, der im ZARM für die Nachwuchsförderung verantwortlich ist. Dr. Dirk Stiefs, Leiter des DLR_School_Lab Bremen ergänzt: "Das Projekt ist auch für uns immer wieder spannend und etwas Besonderes! Nur an wenigen Anlagen auf der Erde hat man überhaupt die Möglichkeit so unter Schwerelosigkeit zu forschen."
Bereits in den letzten drei Monaten arbeiteten die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ZARM, des DLR_School_Lab und von Hacker Space Bremen zusammen. Dabei verfolgen sie ganz unterschiedliche Fragestellungen:
Das Team des Gymnasiums Vegesack möchte herausfinden, wie sich Wasser- und Rauchwirbel in der Schwerelosigkeit verhalten. Sie gehen davon aus, dass die Rauchwirbel ihre Form behalten werden, da es in Mikrogravitation kein oben oder unten und daher keinen Auftrieb gibt. Die Gruppe der IGS Osterholz-Scharmbeck beschäftigt sich mit einer Flüssigkeit, die Polyoxyethylen enthält. Deren Moleküle haben die Eigenschaft, sich bereits bei geringem Kippen eines Gefäßes in Bewegung zu setzen. Die Fragestellung hinter diesem Experiment ist, ob die Flüssigkeit auch in Schwerelosigkeit dieselben Eigenschaften besitzt. Unter der Einwirkung der Gravitationskraft macht ein Kreisel eine Präzessionsbewegung. Das Team der ISB will wissen, wie sich die Zeit für eine vollständige Präzession unter den Auswirkungen der Schwerelosigkeit ändert.
Seit 2014 findet das Projekt, bei dem Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben wird, ein Experiment im Fallturm des ZARM abzuwerfen, jährlich statt. Damals wurde DroPS durch das ZARM ins Leben gerufen, seit 2015 wird das Programm in Kooperation mit dem DLR_School_Lab Bremen durchgeführt und dieses Jahr ist zum zweiten Mal auch Hacker Space Bremen beteiligt.