30. Mai 2018 | DLR-Forschungsprojekt "Live-Lage" auf der VFDB

DLR-Forschung hilft in Katastrophenfällen

  • Das Projekt "Live-Lage" dient der schnellen Aufklärung von Großschadens- und Katastrophenlagen mit unbemannten Fluggeräten.
  • Live-Lage wird gemeinsam mit den Projekten City-ATM, in dem ein Verkehrssteuerungskonzept für neue Luftraumteilnehmer entwickelt wird, und "LASOG" zur Gefahrenstoffdetektion auf der Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (VFDB) ausgestellt.
  • Schwerpunkt(e): Sicherheit

Im Forschungsprojekt "Live-Lage" entwickelt das Institut für Optische Sensorsysteme des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der Feuerwehr Duisburg ein neuartiges Konzept zur schnellen Aufklärung von Großschadens- und Katastrophenlagen. Das Projekt wird gemeinsam mit den Projekten City-ATM des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweig, in dem ein Konzept erarbeitet wird, um neue Luftraumteilnehmer wie unbemannte Luftfahrzeuge oder Lufttaxis in den Luftraum zu integrieren, und ein laserbasiertes Gefahrstoffdetektionssystem zur Ferndiagnose bei Gefahrgut-Einsätzen der Feuerwehr (LASOG) des DLR-Instituts für Technische Physik vom 28. bis zum 30. Mai 2018 auf der Jahresfachtagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. (VFDB) vorgestellt.

"Live-Lage" unterstützt die Feuerwehr Duisburg

Das Ziel von Live-Lage ist es, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr frühzeitig Informationen über ihren Einsatzort erhalten. Dazu wird in den kommenden drei Jahren das optische Aufklärungssystem "MACS-Alpha" für den Einsatz in einem unbemannten Fluggerät (UAV) der Feuerwehr entwickelt. Das schnell fliegenden UAV soll auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache 1 in Duisburg stationiert werden und im Einsatzfall automatisch zur Einsatzstelle fliegen. Die erzeugten Luftbilder werden in Echtzeit an die Leitstelle und Einsatzführung übertragen. Dort werden sie zu einer Karte des gesamten Einsatzgebiets zusammengeführt. Anders als die bisher verwendete Videotechnik ermöglicht dieses Lagebild die Bewertung der gesamten Situation an der Einsatzstelle. So können die Fachleute einen Überblick über die Lage gewinnen, noch bevor die Einsatzkräfte am Zielort eingetroffen sind. Nach Abschluß des Projektes soll das entwickelte Gesamtkonzept durch Feuerwehren operativ umgesetzt werden. "Live-Lage" wird im Rahmen der DLR-Sicherheitsforschung gefördert. Der Erstflug des Testsystems aus Kamera und Fluggerät in Duisburg wurde vor einer Woche erfolgreich durchgeführt. Dort wurden Luftbilder einer Brandsimulation aufgenommen und exemplarische Lagebilder erstellt. Derzeit werden weitere Systemtests und Analysen durchgeführt. Zum sicheren Betrieb des Gesamtsystems ist das Projekt City-ATM des DLR-Instituts für Flugführung in Braunschweig mit eingebunden. In dem Projekt wird ein Konzept zur Integration von neuen Luftraumteilnehmern in den unkontrollierten Luftraum erarbeitet. Die nächsten Schritte im Projekt "Live-Lage" sind die Implementierung der Liveübertragung des Lagebildes an die Leitstelle und Einsatzführung sowie die Integration einer neuartigen Thermalkamera.

Sicherheitsforschung im DLR

In der Sicherheitsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit verteidigungs- und sicherheitsrelevantem Bezug in Abstimmung mit den Partnern in Staat, Wissenschaft, Industrie und internationalen Organisationen geplant und gesteuert. Der Querschnittsbereich Sicherheitsforschung verknüpft dabei die Kernkompetenzen aus den etablierten DLR-Programmen der Luftfahrt, Raumfahrt, Energie und des Verkehrs. Insgesamt mehr als zwanzig DLR-Institute und -Einrichtungen liefern im Rahmen ihrer sicherheitsrelevanten Arbeiten Beiträge zur Entwicklung, Erprobung und Bewertung von Technologien, Systemen und Konzepten sowie zur Analyse- und Bewertungsfähigkeit hinsichtlich sicherheitsrelevanter Anwendungen.

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Kontakt

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Redaktion DLRmagazin
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation und Presse
Linder Höhe, 51147 Köln

Ralf Berger

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Optische Sensorsysteme
Sicherheitsforschung und Anwendung
Rutherfordstraße 2, 12489 Berlin-Adlershof

Dr. Martin Hellmann

Koordinator zivile Sicherheitsforschung und Dual-Use
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Programmkoordination Sicherheitsforschung
Linder Höhe, Köln