Luftfahrtforschung weltweit: Gipfel der Forschungseinrichtungen in Südafrika
- Schwerpunkt: Luftfahrt
Führende Vertreter von 18 internationalen Luftfahrtforschungsorganisationen haben Ende Oktober 2017 in Pretoria/Südafrika beim jährlichen Gipfel des International Forum for Aviation Research (IFAR) beraten, wie die Zukunft der weltweiten Luftfahrtforschung mit zunehmenden Kooperationen gestaltet werden kann. Das Gipfeltreffen fand auf Einladung des Südafrikanischen Council for Scientific and Industrial Research (CSIR) statt. Seit der Gründung von IFAR im Jahr 2010 nimmt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei IFAR eine tragende Rolle ein.
"Im Rahmen von IFAR haben wir die einmalige Gelegenheit die weltweiten Herausforderungen der Luftfahrt in einem global organisierten Forum der Luftfahrtforschung zu diskutieren und Kooperationen über Grenzen hinweg anzuregen", sagt DLR-Luftfahrtvorstand Prof. Rolf Henke, der beim diesjährigen Gipfel zum ständigen Mitglied des IFAR-Führungsteams gewählt wurde. Zudem übernahm das Niederländische Zentrum für Luft- und Raumfahrt (NLR) den IFAR-Vorsitz von der Japanischen Luft- und Raumfahrtorganisation JAXA. Die russische Luftfahrtforschungseinrichtung TsAGI übernahm den stellvertretenden Vorsitz. NLR, JAXA, TsAGI und DLR stellen jetzt das gemeinsame IFAR Führungsteam, was die vier Organisationen in einer gemeinsamen Vereinbarung für die nächsten zwei Jahre unterstrichen. Darin ist auch geregelt, dass das DLR weiterhin maßgeblich das Sekretariat der Vereinigung trägt.
Eines der technischen Themen des diesjährigen Treffens in Pretoria/Südafrika war die Forschung für zukünftige Überschallflugzeuge. Die Mitglieder diskutierten unter anderem über die Herausforderungen bei zukünftigen Überschallflugzeugen und welche technischen Hürden etwa bei Lärmminderung und Kraftstoffverbrauch bei der Renaissance des Überschall-Passagierflugs noch durch wissenschaftliche Forschung zu überwinden sind. Während des Gipfels tauschten sich die IFAR Repräsentanten auch über ihre Forschungsstrategien, konkret geplanten Projekte und neue Entwicklungen aus. So wird IFAR zukünftig auch verstärkt Forschung im Bereich ‚Urban Mobility‘ diskutieren.
Vernetzte Forschung
Zudem war die Nachwuchsgewinnung und dafür notwendige Steigerung der Attraktivität der Luftfahrtforschung für den technischen und wissenschaftlichen Nachwuchs ein Thema, das alle 26 IFAR Mitglieder aus Europa, Asien, Amerika, Australien und Afrika bewegt. Auch Kooperation und Vernetzung sind ein wichtiges Anliegen von IFAR. Mit der digitalen Informations- und Kommunikationsplattform IFAR-Link können sich die Mitglieder untereinander über neue Technologien oder Fördermöglichkeiten austauschen. Junge Luftfahrtforscher aus verschiedenen Ländern und Kontinenten können das IFAR ECN (Early Career Employee Network) nutzen, um sich schon früh zu vernetzen und Kontakte zu knüpfen. Sie erhalten dabei aktive Unterstützung von den Leitern der Forschungseinrichtungen.
Das nächste IFAR-Treffen wird auf Einladung des TsAGI anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im November 2018 in Moskau stattfinden.