Bundesminister Dobrindt beim DLR Weilheim
- Seit 1969 konnten DLR-Wissenschaftler die Datenrate zwischen Satelliten und der Empfangsstation Weilheim um ein Millionenfaches steigern.
- Der Standort Weilheim feiert sein 50-jähriges Bestehen.
- Bundesminister Alexander Dobrindt eröffnet Tag der offenen Tür in Weilheim.
- Schwerpunkte: Raumfahrt, Navigation, Kommunikation, Big Data
Bereits vor 50 Jahren wurde Big Data beim Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR) Weilheim gelebt. 1967 war Big Data noch niemandem ein Begriff – in Weilheim werden seit einem halben Jahrhundert große Datenmengen von Satelliten empfangen und an Auftraggeber, wie beispielsweise das DLR-Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation, weitergleitet.
„Das Datenvolumen in der Erdbeobachtung hat sich in den vergangenen Jahren gigantisch erhöht. Der Standort Weilheim ist für das DLR ein wesentlicher Kommunikationslink zwischen Erde und Satelliten und damit von herausragender Bedeutung für die Raumfahrt“, sagte Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR. „Klimaschutz ist ohne satellitengestützte Umwelt- und Erdbeobachtung nicht möglich.“ Seit 1969 konnten die Wissenschaftler die Datenrate um ein Millionenfaches steigern.
Der erste Tag der offenen Tür seit dem Aufbau der Bodenstation in Weilheim wurde am 23. Juli 2017 vom Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt eröffnet. Knapp 3.500 Besucher nutzen die Gelegenheit, um das „Tor zum Weltall“ in Weilheim kennenzulernen und zu erleben.
„50 Jahre Bodenstation Weilheim – das ist eine erstklassige Visitenkarte für den Raumfahrtstandort Oberbayern. Denn Hochtechnologie schafft Arbeit, Wachstum und Wohlstand in unserer Region. Weilheim ist von zentraler Bedeutung für die Kommunikation zwischen Erde und Satelliten – z. B. für das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus oder das Satellitennavigationssystem GALILEO. Ich freue mich sehr, dass das Zentrum für Luft- und Raumfahrt heute seine Türen öffnet und die hervorragende Arbeit zeigt, die hier in Weilheim geleistet wird“, erklärte Bundesminister Dobrindt.
Nachdem die Bundesrepublik Deutschland in den 1960er Jahren beschlossen hatte, aktiv in der Raumfahrtforschung mitzuwirken und ein nationales Raumfahrtprogramm auflegte, sollte eine eigene zentrale Bodenstation in Deutschland gebaut werden. Das Bundesministerium für wissenschaftliche Forschung beauftragte 1966 die Deutsche Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DVL) – ein Vorgänger des heutigen DLR – mit der Projektierung, dem Aufbau und dem Betrieb der Z-DBS, der Zentralstation des Deutschen Bodenstationssystems. Außerdem sollte die DVL an der Planung und Errichtung von drei Echtzeit-Telemetrie-Stationen in polaren Regionen mitwirken. Für diese Aufgaben gab es eine feste Terminvorgabe – den Start des ersten deutschen Forschungssatelliten AZUR, der den Strahlungsgürtel der Erde vermessen sollte.
Seit AZUR war die Satellitenbodenstation Weilheim an über 165 Satellitenstarts beteiligt. Die Satellitenbodenstation stellt eine Datenverbindung zum Satelliten her. An einem Ende auf der Erde ist entweder das Satellitenkontrollzentrum, das den Satelliten kontrolliert oder es sind Forschungseinrichtungen die die gelieferten Daten eines Satelliten auswerten. Bei Kommunikationssatelliten werden Daten über Satellit von einem Punkt zu einem andern Punkt auf der Erde übertragen.