7. März 2017

DLR und Bundeswehr: Engere Zusammenarbeit in der Luft- und Raumfahrtmedizin

Das Institut für Luft- und Raumfahrtmedizindes Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe werden in Zukunft am DLR-Standort Köln enger zusammenarbeiten. Ziel der Kooperation ist die Kompetenzen für Luft- und Raumfahrtmedizin zu bündeln sowie Forschungsvorhaben gemeinsam durchzuführen. Außerdem soll der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert und die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden. Dazu entsteht in den kommenden Jahren ein neues Gebäude der Luftwaffe auf dem Gelände des DLR in Köln. Am 6. März 2017 begrüßte DLR-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hansjörg Dittus Vertreter der Bundeswehr und Ministerien zum ersten Spatenstich für das neue Gebäude.

Gemeinsame Forschungsziele

Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin befasst sich schwerpunktmäßig mit lebenswissenschaftlichen Fragestellungen im Hinblick auf Verkehr, Luftfahrt, Raumfahrt und Sicherheitsforschung. Es betreibt kontinuierliche Forschungen für praxisrelevante Lösungen verschiedener Fragestellungen für das Leben auf der Erde sowie in der Luft- und Raumfahrt. Die Wirkung extremer Umweltbedingungen wie Atmosphärenzusammensetzung, Ernährung, Gravitation, Lärm, Licht und Strahlung auf die menschliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit werden hier erforscht. Ziel des Instituts ist es langfristig zu einer erhöhten Effektivität und Effizienz des Menschen im Zusammenspiel mit Maschinen und der Umwelt beizutragen. In der Forschungsanlage :envihab führt das Institut lebenswissenschaftliche Forschung interdisziplinär und mit internationalen Partnern durch.

"Durch den Neubau wird die bereits bestehende Kooperation mit den Kollegen der Bundeswehr ausgebaut und intensiviert. Wir freuen uns, dass die Kompetenzen in der Forschung für die Gesunderhaltung des Menschen dadurch gebündelt werden. Gemeinsam werden wir das Gebäude mit guter Wissenschaft, guter Versorgung sowie guter Aus- und Weiterbildung füllen", sagte Professor Dr. Jens Jordan, Leiter des DLR-Instituts für Luft- und Raumfahrtmedizin.

Der Auftrag des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe (ZentrLurMedLw) ist die Eignungsfeststellung, Begutachtung und die flugphysiologische Ausbildung von Luftfahrzeugbesatzungen der Bundeswehr. Zum Aufgabenspektrum gehören Themenbereiche wie Ergonomie, Flugpsychologie, Flugunfalluntersuchungen sowie die Ausbildung des Flugmedizinischen Personals der Bundeswehr. Das ZentrLuRMedLw ist zudem eine Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums der Verteidigung.

Beide Institute betreiben bereits jetzt Großanlagen wie Druckkammern und Humanzentrifugen, die für unterschiedliche wissenschaftliche Fragestellungen eingesetzt werden. In Zukunft können solche Anlagen gemeinsam genutzt werden, wobei auch der wissenschaftliche Austausch von Bedeutung ist.

Frau Alice Greyer-Wieninger, Ministerialdirektorin im Bundesministerium der Verteidigung BMVg / Abteilungsleiterin Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen betonte dies in ihrer Rede:"Mit dem Bau dieses neuen Gebäudes stellt sich für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation ein: Neben der fachlichen Kooperation des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe und des Institutes für Luft- und Raumfahrtmedizin des DLR werden mit dem Bau des Gebäudes 22a wesentliche Synergien durch die gemeinsame Nutzung zur Verfügung gestellter Infrastruktur erzielt: Die Arbeit Tür an Tür wird den gegenseitigen Austausch vereinfachen."

Ausblick

Bei dem vom Bundesministerium der Finanzen (Bundesfinanzministerium -BMF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) finanzierten Neubau handelt es sich um ein Forschungs- und Laborgebäude. Die Baukosten sind mit rund 61,5 Millionen Euro veranschlagt. Das Gebäude wird auf einer Bruttogrundfläche von rund 16000 Quadratmetern - was in etwa der Größe eines Kreis-Krankenhauses entspricht - über 426 Arbeitsräume bieten. Dazu zählen zum Beispiel 184 Büros und 112 medizinische Behandlungsräume und Labore. Die Fertigstellung des gemeinsamen Kompetenzzentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

Kontakt

Nils Jesumann

Pressesprecher
Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw)
Presse- und Informationszentrum IUD
Presse- und Informationszentrum IUD, Pressesprecher
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Michel Winand

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Tel: +49 2203 601-2144