Herausforderungen als Chance begreifen: Airtec diskutiert über "NewSpace"
Mit über 600 Ausstellern ist die internationale Fachmesse für Zulieferer der Luft- und Raumfahrt, die Airtec 2016, die wohl bekannteste und wichtige Messe in diesem Bereich. Neben der Fachausstellung, wird es zudem einen Fachkongress mit zahlreichen Fachvorträgen geben. Dr. Gerd Gruppe, Vorstandsmitglied für den Bereich Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), eröffnete am 25. Oktober 2016 die dreitägige Veranstaltung. Ebenfalls vertreten war Prof. Hans-Jörg Dittus, Vorstandsmitglied für den Bereich Raumfahrtforschung und -technologie am DLR. Beide hielten in der darauf folgenden Vortragsreihe einen Vortrag zum Thema "NewSpace", die Entwicklung des Raumfahrtsektors abseits der großen nationalen Budgets.
Das Thema "NewSpace" bleibt aktuell für die Raumfahrtbranche, denn immer mehre private Unternehmen, wie beispielsweise Space X, beanspruchen eine Rolle auf diesem Markt. Die Airtec 2016 widmete dem Thema deshalb eine ganze Vortragsreihe. Auch Dr. Gruppe ging in seiner Eröffnungsrede gezielt auf die Herausforderungen, aber vor allem auf die Chancen in der Zusammenarbeit mit neuen Akteuren ein. Weiter ging er auf zahlreiche Themen ein, die in der ESA Ministerratskonferenz 2016 diskutiert werden, wie die Entwicklung weiterer Services oder die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union. Dieser kommt gerade in Bezug auf die Entwicklung des "NewSpace" in Europa eine wichtige Rolle zu, da hier einheitliche Regelungen geschaffen werden müssen. In seinem zweiten Vortrag ging er vor allem auf die Rolle Deutschlands in dem sich veränderten Raumfahrtmarkt ein. Vor allem im Bereich der Komponentenentwicklung sieht Dr. Gruppe große Chancen für die deutsche Industrie.
Mit der Frage, ob "NewSpace" auch "New Research" bedeutete, beschäftigte sich Prof. Dittus bei seinem Vortrag. Die Mitarbeiter des DLR, als eine der größten europäischen Forschungseinrichtungen im Raumfahrtsektor, beschäftigen sich jeden Tag mit großartigen Forschungsprojekten. Gleichzeitig müssen große Forschungsprojekte auch die Bedürfnisse des gesellschaftlichen Wandels berücksichtigen. Die Wiederverwendbarkeit von Systemen, die Beobachtung des Klimawandels, die Weiterentwicklung von Quantenoptik für die Meteorologie oder verlässliche Navigationssysteme - sollten weiterhin im Fokus der Wissenschaft stehen. Trotzdem sieht auch Prof. Dittus eine große Chance im Wandel des Industrie- und somit auch Forschungssektor.