Das ERATO-Rotorblatt, eine Kooperation von DLR und ONERA, während der Lärmmessungen 1998 in der Messstrecke des großen Niedergeschwindigkeitswindkanals DNW-LLF
Mit der Eröffnung einer Ausstellung zur Luft- und Raumfahrtforschung am 17. September 2016 feierte das französische Forschungsunternehmen ONERA (Office national d'études et de recherches aérospatiales) in Paris seinen 70. Geburtstag. "Die französische Forschungsorganisation ONERA - the french aerospace lab - und das DLR verbindet eine jahrzehntelange gute Zusammenarbeit. Wir stimmen unsere Programme auf vielen Gebieten ab und kooperieren auf europäischer Ebene. Beispielhaft ist das gemeinsame Vorgehen im DLR-ONERA-Hubschrauberprogramm. Ergebnisse aus dieser Kooperation sind bereits in Produkte von Airbus eingeflossen. Wir gratulieren der ONERA zum 70. Geburtstag und wünschen uns die Fortsetzung der guten Partnerschaft - auch gern wieder im Rahmen europäischer Forschungsinfrastrukturen", sagt Prof. Rolf Henke, Luftfahrtvorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Das französische Forschungszentrum wurde 1946 gegründet und ist eine staatliche Einrichtung, die dem Verteidigungsministerium untersteht. ONERA führt Programme im Bereich der Luft- und Raumfahrt durch, betreibt Versuchsanlagen sowie mehrere Forschungswindkanäle. Mit dem DLR bestehen seit vielen Jahren intensive Beziehungen, besonders im Bereich Luftfahrtforschung.
Erfolgreiche Zusammenarbeit seit vielen Jahren
1994 gründeten DLR und ONERA zusammen mit fünf anderen europäischen Forschungseinrichtungen die EREA (Assocoiation of European Research Establishments in Aeronautics). Dieser gemeinnützige Verband setzt sich seitdem dafür ein, die intensive Zusammenarbeit zu stärken und die Kompetenzen im Bereich Luftfahrtforschung zu bündeln. Mit den Initiativen Clean Sky und "Future Sky" forschen die EREA-Mitglieder zusammen mit der Industrie und Universitäten an technologischen Entwicklungen für eine umweltfreundliche Luftfahrt.
Im Bereich der Hubschrauberforschung verfolgen DLR und ONERA eine gemeinsame Programmatik. Ein Beispiel erfolgreicher Zusammenarbeit ist das "ERATO"-Rotorblatt (Etude d’un Rotor Aéroacoustique Technologiquement Optimale), ein geknicktes Rotorblatt, das im Gegensatz zu einem herkömmlichen Blatt deutlich leiser ist.
Enge Kooperationen zwischen DLR und ONERA bestehen unter anderem auch in den Bereichen der Aerolastik, der Transportflugzeuge aber auch in der Messtechnikforschung. So untersuchte ein internationales Team von Wissenschaftlern im Europäischen Transschallwindkanal (ETW) das Strömungsverhalten von Flugzeugtragflächen mit Lasermesstechnik, um präzisere Computermodelle entwickeln zu können.
Auch bei der Nachwuchsförderung haben sich die beiden Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. DLR und ONERA veranstalten regelmäßig das Aerospace Symposium (ODAS), bei dem junge Wissenschaftler und Doktoranden aus beiden Forschungseinrichtungen zusammentreffen, um den wissenschaftlichen sowie den persönlichen Austausch zu fördern.
