3. Juli 2024

„DLR Storage Technology 2024“ am EOC

Vom 10. bis 12. Juni veranstaltete das EOC auf dem Gut Ulrichshusen die "DLR Storage Technology 2024". Bereits zum zehnten Mal trafen sich Experten der IT-Branche an der Mecklenburgischen Seenplatte, um über aktuelle Trends und Innovationen in der Speichertechnologie zu diskutieren. Seit ihrer Gründung im Jahr 2002 hat sich die Konferenz zu einer wichtigen Plattform für die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zwischen Großforschungseinrichtungen und Unternehmen entwickelt.

84 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 41 Firmen und Instituten erhielten in entspannter und kollaborativer Atmosphäre wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen und "Best Practices" im Bereich der Speicherung und Archivierung von großen Datenmengen im Petabyte-Bereich. Neben sieben DLR-Instituten waren weitere Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft (Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung) sowie das Zuse-Institut Berlin vertreten.

Die Vorträge behandelten verschiedene Themen wie Datensicherheit, Datenverfügbarkeit, Skalierbarkeit, Flexibilität und die Offenheit von Schnittstellen. Besonderes Augenmerk wurde auf hardwarenahe Aspekte gelegt, wie z.B. den Nutzen und die Vorteile von Magnetbändern zur Datenspeicherung. Obwohl diese auf den ersten Blick aus dem Alltag verschwunden zu sein scheinen, sind sie aus modernen Speicher- und Archivierungsumgebungen nicht mehr wegzudenken. Die Gründe dafür liegen unter anderem in der Datensicherheit (Stichwort: Air Gap, d.h. physisch getrennte Datenkopien auf Band), der Energieeffizienz, sowie der Reduktion von CO2-Emissionen und benötigter Rechenzentrumsfläche.

Zum besten Vortrag der Konferenz wurde Josef Weingands (IBM) Tape-Rück- und Ausblick "Seit über 70 Jahren nichts Neues auf Tape? - das ultimative Tape Update 2024" gewählt.

Darüber hinaus präsentierten führende Unternehmen der Speichertechnologie in einer Ausstellung ihre neuesten Hard- und Softwarelösungen für Verarbeitungs-, Backup- und Archivanwendungen. Hier hatte jeder Konferenzbesucher die Möglichkeit, Flash-Speichersysteme, Disk-Arrays und Rackmount Tape Libraries aus nächster Nähe zu begutachten.

Bei den gemeinsamen Abendveranstaltungen vor der Kulisse der Mecklenburgischen Seenplatte konnten die Fachgespräche anschließend in entspannter Atmosphäre vertieft werden.

Das EOC unterstützt die Technologieentwicklung im Kontext der Datenspeicherung und -archivierung und betreibt mit dem Deutschen Satellitendatenarchiv an den DLR-Standorten Neustrelitz und Oberpfaffenhofen ein Langzeitarchiv für Fernerkundungsdaten. Hier werden wertvolle Forschungsdaten für zukünftige Analysen gesichert und müssen jederzeit verfügbar sein.

Die vorausschauende Planung, der Aufbau und der Betrieb der notwendigen Forschungsdateninfrastrukturen sind dafür unerlässlich. Langzeitdaten werden z.B. in der Klimaforschung benötigt. So analysiert das EOC-Projekt "TIMELINE" Zeitreihen über einen Zeitraum von 40 Jahren. Schleichende Veränderungen wie die Erwärmung der Ozeane über Jahrzehnte können so räumlich hochaufgelöst erkannt und quantifiziert werden.

Aus diesem Grund werden auch die Daten des MOS-Instruments der indischen Erdbeobachtungsmission IRS-P3 (1996-2004) als Teil des "ESA Heritage Space Programme" im Projekt "IRS-P3 MOS European Data Set Curation" aufbereitet und gesichert.

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Kontakt

Dipl.-Ing. Holger Maass

Abteilungsleitung
Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum (DFD)
Nationales Bodensegment
Kalkhorstweg 53, 17235 Neustrelitz
Tel: +49 3981 480-111