Weltkulturerbe im Fokus
Vertreter des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI), des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Technischen Universität Wien kamen am 14. Juli im EOC zusammen, um sich von den Fernerkundungsexperten über das Potential der Erdbeobachtung zum Monitoring von Weltkulturerbestätten informieren zu lassen.
UNESCO-Weltkulturerbestätten und archäologische Ausgrabungen sind nicht nur durch mutwillige und terroristische Zerstörrungen, wie derzeit im Nahen Osten, gefährdet. Siedlungsdruck, Naturgefahren und Umwelteinflüsse beeinflussen den Zustand von historischen Stätten und Ausgrabungen. Mit Satelliten können solche Gefahren erkannt und analysiert werden. Auch bislang unbekanntes Kulturerbe kann mit optischen und mit Radarsensoren entdeckt und großräumige, räumliche Zusammenhänge sichtbar gemacht werden.
Das Deutsche Archäologische Institut (DAI) ist eine der weltweit größten archäologischen Einrichtungen und an Projekten rund um den Globus beteiligt. Entsprechend weit gefächert sind die Anwendungen und die Herausforderungen an die Erdbeobachtung und geophysikalische Messmethoden. Die aus Frankfurt, Berlin und Istanbul angereisten Kollegen gaben den EOC-Wissenschaftlern Einsicht in ihre Verfahren und Arbeitsweisen, die ihrerseits die Möglichkeiten, aber auch die derzeitigen Grenzen der Erdbeobachtung erläuterten.
Die geführten Diskussionen waren dabei für beide Seiten sehr aufschlussreich. Aktuelle Projekte des EOC, wie die Arbeiten des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) zur Dokumentation von Zerstörungen von Ausgrabungsstätten des DAI im Nahen Osten und die Vorstellung des bereits laufenden EU- Projekts „ArcLand“ durch Dr. Axel Posluschny des DAI, bestärkten die Teilnehmer in ihrem Wunsch zu einer intensiveren Zusammenarbeit.
Der eintägige Workshop konnte bei weitem nicht alle Aspekte abdecken. Weitere Treffen auf Experteneben und eine Vernetzung des Themas mit europäischen Programmen wie Copernicus sind geplant.