15. Juni 2015

Per Glasfaser aus der Arktis

Am 12. Juni besuchte eine kanadische Delegation das DFD. Der Premierminister der kanadischen Northwest-Territories, Robert McLeod, zwei seiner Minister und weitere Delegationsmitglieder informierten sich über die Arbeiten am DFD, insbesondere über die Nutzung und die Perspektiven der polaren Empfangsstationen des DFD und die Anwendung der damit empfangenen Erdbeobachtungsdaten.
 

Besuch der kanadischen Delegation
Fünfter von rechts: Robert McLeod, Premierminister der kanadischen Northwest Territories, links davor: Michael Miltenberger, Minister for Environment, natural Resources and Finance, links daneben: Robert C. McLeod, Minister of Municipal and Community Affairs Zweiter von links: Prashant Shukle, Director General, Canada Center for mapping and Earth Observation; Dritter von rechts: Dr. Gerd Gruppe, Mitglied des DLR-Vorstands Zweiter von rechts: Dr. Dietmar Schneyer, Bayerisches Wirtschaftsministerium

Mit dem ersten großen Antennensystem in der kanadischen Arktis, war das DFD einer der Initiatoren für die Inuvik Satellite Station Facility (ISSF). In der Nähe des Flughafens von Inuvik, der nördlichsten Stadt der kanadischen Northwest-Territories, sind neben der 13 m Antenne des DFD mittlerweile zwei weitere Systeme internationaler Partner in Betrieb, eine dritte Antenne befindet sich im Aufbau. Über ein Dutzend weiterer Antennen können dort Platz finden.

Noch werden die Aufnahmen der TanDEM-X Mission nach ihrem Empfang auf Datenbändern per Post nach Oberpfaffenhofen verschickt. In Zukunft sollen an der Inuvik Satellite Station Facility  empfangene Daten über eine hochratige Datenanbindung an das Internet bzw. die internationalen Forschungsnetzwerke zu ihrem Bestimmungsort gelangen. Inuvik wird darüberhinaus zu einer der vier Hauptempfangsstationen des Copernicus Sentinel Netzwerks ausgebaut.

Mit dem Mackenzie Valley Fibre Link (MVFL), dessen Bau im Januar 2015 begann, ermöglicht  die Regierung der Northwest-Territories den weiteren Ausbau von Inuvik. Die Glasfaserverbindung durchquert über 1115 km arktischen Permafrostboden. Die Verlegung der Kabel soll Mitte 2016 abgeschlossen sein. Rechtzeitig für die Sentinel-5 Precursor Mission, dessen Nutzlastbodensegment derzeit vom DFD im Auftrag der ESA aufgebaut wird und Inuvik als Bodenstation beinhaltet.
In den Gesprächen in Oberpfaffenhofen wurden die technischen Rahmenbedingungen erläutert und das Potential für den weiteren Ausbau der ISSF diskutiert.

Die Delegation wurde durch Dr. Gruppe, Mitglied des Vorstands des DLR und Dr. Schneyer vom bayerischen Wirtschaftsministerium begleitet.