30. Juni 2015

20 Jahre Monitoring der Atmosphäre

Darstellung der arktischen Ozonschicht über 20 Jahre hinweg (jeweils Anfang Oktober)

Vor genau 20 Jahren, im Sommer 1995, wurden am DLR erstmals Daten von ERS-2, dem "European Remote Sensing Satellite", empfangen und prozessiert. ERS-2 war der zweite Erdbeobachtungssatellit der ESA mit einer Vielzahl von Instrumenten zur Erfassung von Umweltparametern, darunter erstmals das hochauflösende Spektrometer GOME (Global Ozone Monitoring Experiment) für die Detektion von Strahlung im UV-, im sichtbaren und im Nahinfrarot-Bereich. Mit diesem Instrument war es möglich, die Zusammensetzung der Atmosphäre aus dem Weltraum global zu erfassen.

Es war der Start für ein kontinuierliches Monitoringprogramm der Atmosphäre, das nach GOME an Bord von ERS-2 (April 1995 – Juli 2011) mit dem SCIAMACHY Sensor an Bord des ESA Satelliten ENVISAT (März 2002 – April 2012) und den beiden GOME-2 Sensoren an Bord der EUMETSAT Satelliten MetOp-A (seit Oktober 2006) und MetOp-B (seit September 2012) fortgesetzt wurde.

Heute verfügt das EOC über einen einzigartigen Datensatz, der über 20 Jahre hinweg die Entwicklung der atmosphärischen Zusammensetzung zeigt. Die am EOC generierten operationellen Spurengaskonzentrationen (Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Brommonoxid, Wasserdampf, Formaldehyd) und Wolkenparameter werden in einer Vielzahl von wissenschaftlichen und operationellen Anwendungen genutzt. Sie dienen der Beobachtung der Ozonschicht und der Luftqualität, der Bewertung von Risiken durch Naturereignisse sowie Anwendungen im Bereich der Klimaforschung.

Für eine kontinuierliche Datenreihe über die nächsten 20 Jahre ist bereits gesorgt. Ab 2016 sollen der TROPOMI Sensor an Bord des Sentinel-5 Precursor Satelliten und Ende des Jahrzehnts die Satelliten der Sentinel-4 und -5 Missionen die Beobachtung übernehmen. Das EOC nimmt im Rahmen der atmosphärischen Sentinel Missionen eine Schlüsselrolle ein, in der Entwicklung sowohl der Retrieval-Algorithmen als auch der Prozessorsysteme.
 

Links

Kontakt

Dr. Diego Loyola

Abteilungsleitung
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF)
Atmosphärenprozessoren
Oberpfaffenhofen, 82234 Weßling
Tel: +49 8153 28-1367