Die Acheron Fossae, "die Gräben des Acheron", befinden sich etwa tausend Kilometer nördlich von Olympus Mons, dem größten Vulkan auf dem Mars. Das Gebiet ist von tiefen Gräben durchzogen, was von einer intensiven "Zerscherung" der Oberfläche in der geologischen Vergangenheit des Mars zeugt. Zwischen etwa 35 und 40 Grad nördlicher Breite und 220 bis 230 Grad östlicher Länge bildet hier ein mehrere Kilometer hohes, wie eine umgekehrt liegende Mondsichel geformtes Gebirgsmassiv die nördliche Grenze des Marshochlandes. Im Bild aus dem zentralen Teil der Acheron Fossae verläuft links neben der Bildmitte ein 15 Kilometer breites und 1.700 Meter tiefes Tal. Das Gebiet ist ein klassisches Beispiel für eine tektonische Struktur, die in der Geologie als "Horst-und-Graben"-System bezeichnet wird: Durch die Dehnung der Kruste rutschen große Blöcke von Abschiebungsflächen ab und bilden Gräben zwischen den stehen gebliebenen Bergrücken, den "Horsten". Das Bild wurde von der hochauflösenden Stereokamera HRSC (High Resolution Stereo Camera) an Bord von Mars Express aufgenommen und vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin prozessiert. Mars Express ist eine Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA.