Bei 55 Grad östlicher Länge und 14 Grad südlicher Breite ist in der großen HRSC-Aufnahme der 465 Kilometer große Krater Huygens zu erkennen, benannt nach dem holländischen Astronomen Christiaan Huygens (1629-1695). Wie auch der Krater Cassini ist das Huygens-Becken sehr alt – vermutlich vier Milliarden Jahre oder älter – und bereits stark von der Erosion eingeebnet. Einschlagsstrukturen dieser Größe haben durch die beim Impakt zurückfedernde Kruste des Planeten neben dem eigentlichen Kraterrand im Inneren einen oder mehrere Ringe. Beim Krater Cassini ist dieser Ring in der Topographie nicht mehr zu erkennen, bei Huygens hingegen schon – dunkler, vom Wind ins Innere des Kraters verfrachteter Sand lässt die Struktur des inneren Ringes hervortreten. Wind ist derjenige Prozess auf dem Mars, der gegenwärtig die größten Veränderungen der Oberfläche bewirkt. So lässt sich heute vielerorts die Verlagerung von dunklen Sanden durch Wind beobachten. Während diese vulkanisch entstandenen Sande in Senken, wie beispielsweise Einschlagskratern, mächtige Dünenfelder bilden, sind sie auf größeren Flächen oft als ausgedehnte Sandlagen abgelagert, die große Teile des Planeten dunkel erscheinen lassen. Verlagerung von Dünen kann man schon in Zeitskalen von ein bis zwei Jahren mit hochauflösenden Bilddaten beobachten.