Schwarzweißbild (‚clear filter’) des Kraters Claudia

Schwarzweißbild (‚clear filter’) des Kraters Claudia
Orientierung ist alles! Diese Binsenweisheit trifft nicht nur auf der Erde, sondern auch für Objekte im Sonnensystem zu. Als die Nasa-Raumsonde Dawn den Asteroiden Vesta erreichte, war es eine der ersten Aufgaben, die genaue Lage der Rotationsachse des Körpers im Raum zu bestimmen. Außerdem wurde ein Nullmeridian festgelegt, von dem aus 360 Grad nach Osten oder Westen gezählt werden können. Dieses Bild der deutschen ‚Framing Camera’ zeigt einen winzigen Krater von etwa 500 Metern Durchmesser, der den Namen Claudia trägt (siehe Pfeil). Durch ihn ist die Lage des vier Grad weiter westlich gelegenen Nullmeridians definiert, der Vestas Nordpol mit dem Südpol verbindet.
Als der deutsche Astronom Heinrich Olbers Vesta am 29. März 1807 in einer Sternwarte in Bremen entdeckte, benannte er den Asteroiden nach der römischen Göttin von Heim, Herd und Familie – Vesta. Im Alten Rom wurden die heiligen Feuer in Vestas Tempel von den Vestalinnen gehütet, die das Feuer jeden ersten März im Jahr rituell löschen und wiederentfachen mussten. Claudia, die Tochter des damaligen römischen Konsuls Appius Claudius Pulcher („der Schöne“) war eine der jungfräulichen Vestalinnen während der Amtszeit ihres Vaters im Jahre 143 v.Chr.
Credit:

NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA.

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