Globale Ansicht von Dione. Dione ist einer von drei nicht mehr aktiven Saturnmonden, die aber dennoch eine höhere geologische Entwicklung zeigen. Dieses Bild wurde am 24. Juli 2006 aus 365.000 Kilometern Entfernung aufgenommen.
Der Mond ist bei einem Durchmesser von 1.125 Kilometern neben Tethys und Rhea einer von drei Eissatelliten annähernd gleicher Größe, die zwischen den Bahnen von Enceladus und Titan um Saturn kreisen. Ihre Oberflächen weisen deutliche Spuren früherer Spannungen in der Eiskruste auf, was sich anhand so genannter tektonischer Deformationen erkennen lässt. Das deutet darauf hin, dass diese drei Monde eine höhere geologische Entwicklung durchlaufen haben, als beispielsweise die Saturnmonde Mimas und Iapetus.
In dieser Gruppe ist Dione der geologisch am weitesten entwickelte Satellit. Schon die Voyager-Bilddaten aus dem Jahr 1980 zeigten vorwiegend dicht von Einschlagskratern bedeckte Ebenen, daneben aber auch ein Muster heller, sehr feiner Linien ("wispy streaks"), die zunächst als Zeichen von Eisvulkanismus gedeutet wurden – bei diesem Modell eines "Kryovulkanismus" würde eishaltiges Material entlang von Spalten auf die minus 186 Grad Celsius kalte Oberfläche austreten und rasch gefrieren. Erst die hoch aufgelösten Bilder der Cassini-Mission enthüllten nun die wirkliche tektonische Natur dieser Formen, die durch Episoden von vorwiegend Dehnungs-, aber auch Scher- und Kompressionsspannung entstanden sind, die zu verschiedenen Zeiten in der Vergangenheit aktiv waren. Die hellen Linien, die in den Voyager-Daten zu sehen waren, haben ihre Ursache in fast reinem Wassereis, das durch die tektonischen Deformationen der starren Eiskruste an den Steilhängen dieser Strukturen exponiert ist.