Studierendenwettbewerb „Überflieger 2“

NASA/ESA

Experimente für die ISS

Beim Wettbewerb „Überflieger 2“ konnten Studierende vom 23. August bis zum 15. Oktober 2021 Vorschläge für Experimente einreichen, die im Jahr 2023 auf der Internationalen Raumstation ISS durchgeführt werden. Das Besondere am Wettbewerb ist, dass die Studierendenteams nicht nur die Ideen für ihre Experimente liefern, sondern diese auch selber entwerfen, bauen und testen. Die Experimente konnten aus allen Fachbereichen stammen, mussten aber die besondere Umgebung der ISS - wie etwa Schwerelosigkeit oder Weltraumstrahlung - für ihre Durchführung nutzen. Eine weitere Bedingung war, dass die Experiment-Hardware in einen vorgefertigten Container von 10 x 10 x 20 Zentimetern Größe passen und autonom, also ohne das Eingreifen von Astronauten, ablaufen. Bewerben konnten sich Studierende von Hochschulen in Deutschland und Luxemburg.

Experimentcontainer des Überflieger-2-Wettbewerbs
Die Container für die Experimente der Studierenden sind 10 mal 10 mal 20 Zentimeter groß. Sie werden im Labor auf der Internationalen Raumstation ISS eingebaut und sind wiederverwendbar.

In einem zweistufigen Verfahren werden unter allen Einsendungen die Gewinner ermittelt. Im ersten Schritt wurden aus allen Einsendungen von einer Expertenjury die acht besten deutschen und die vier besten Vorschläge aus Luxemburg ausgewählt.

Diese Teams können bei einem Auswahlworkshop ihre Experimentideen detailliert präsentieren und die Fragen der Expertenjury beantworten. Am Ende des Workshops werden die drei besten deutschen und das beste luxemburgische Team von dieser Jury gekürt und können ihre Experimentideen verwirklichen.

Die Gewinnerteams sind beim Raketenstart live mit dabei

Die Gewinnerteams haben eine finanzielle Unterstützung sowie technische Beratung beim Bau ihrer Experimente erhalten. Im März 2023 wurden die vier Gewinnerexperimente dann mit einem Frachtflug zur ISS gebracht und dort anschließend für mehr als 30 Tage betrieben. Als ein weiteres Highlight bekamen die Gewinnerteams die Möglichkeit, den Raketenstart mit ihrem Experiment an Bord vor Ort am Startplatz mitzuerleben.

Studierende der Überflieger-2-Teams bei der Deutschen Raumfahrtagentur
Zum Abschlusstreffen am 29. Juni 2023 waren Stellvertreter von allen vier Überflieger-2-Teams nach Bonn gereist. Pro Team waren bis zu 27 Studierende an der Realisation der Experimente beteiligt. Teilgenommen hatten am Wettbewerb Studierende der Universitäten in Luxemburg (Experiment BRAINS), Hannover (Experiment Glücksklee), Stuttgart (Experiment FARGO), und München (Experiment ADDONISS).

Unterstützt wird Überflieger 2 von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG). Technischer Implementierungspartner ist die Firma yuri GmbH aus dem baden-württembergischen Meckenbeuren. Der deutsche Anteil von Überflieger 2 wird finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) .

Der erste Überflieger-Wettbewerb hat im Jahr 2017 stattgefunden. Gewonnen hatten damals die Studierendenexperimente EXCISS (Universität Frankfurt) und ARISE (Universität Duisburg-Essen), die sich mit der Entstehung von Planeten befasst haben, sowie das Experiment PAPELL (Universität Stuttgart) zur Entwicklung einer neuen Pumpentechnologie. Die Experimente wurden während der ISS-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst im Jahr 2018 durchgeführt.

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