Einmal Weltraum und zurück – über 1.000 Schüler umkreisen die Erde an Bord der ISS!

Hand in Hand um die Welt


„Hand in Hand um die Welt“ – unter diesem Titel hatte das DLR im Herbst 2020 zu einer großen Mitmachaktion aufgerufen. Hierbei haben trotz der schwierigen Corona-Rahmenbedingungen in Schulen über 1.000 Grundschulkinder ab der 3. Klasse ihr eigenes „Klassen-Selfie“ gemalt. Dabei mussten sich alle Kinder so zeichnen, dass sie sich in einer langen Reihe die Hände geben, sodass aus den 30 Gewinnerbildern auf einem 10 m langen Textilstreifen zusammengefügt eine Menschenkette entsteht. Dieser Textilstreifen fliegt ebenso wie der deutsche ESA-Astronauten Matthias Maurer zur Internationalen Raumstation ISS. Aber auch alle anderen Kinder, die mitgemacht haben, sind Gewinner: Denn auch ihre Bilder werden mit an Bord der ISS sein – und zwar in digitaler Form auf einem USB-Stick gespeichert.

Einfacher gesagt als getan – schließlich kann man nicht einfach so einen Textilstreifen in ein Raumschiff packen und zur ISS transportieren. Da musste sich unsere Ausbildungswerkstatt im DLR-Standort Braunschweig zusammen mit dem dortigen DLR_School_Lab – das ist eines unserer vielen Schülerlabore – etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Die Feinwerkmechaniker-Auszubildenden haben zusammen mit ihrem Ausbilder deshalb aus Aluminium eine spezielle Trommel gefertigt, in der der Bilderstreifen sorgfältig auf eine Spule aufgewickelt ist, die auch zum Abrollen dient. Außerdem musste der Bilderstreifen aus Sicherheitsgründen aus einem speziellen Material bestehen, das nicht leicht in Brand gerät – darauf wird in der Raumfahrt immer genau geachtet. Die fertige Hardware mit dem Bilderstreifen startet mit dem Dragon-Raumtransporter CRS-23 von SpaceX und befindet sich schon bei der NASA in den USA. Alle teilnehmenden Schulen erhalten eine Urkunde und die ausgedruckten Bilder werden später sogar mit einem Zertifikat an die entsprechenden Schulen zurückgegeben. Dann haben diese Schulen sogar etwas in ihren Räumen, das tatsächlich mal im Weltraum war. Aber das wird noch eine Weile dauern: Der Flug von Matthias Maurer soll im Herbst 2021 starten und erst nach seiner Rückkehr im Frühjahr 2022 werden auch die Bilder wieder zur Erde zurückkehren.

Im Parabelflug finden nun quasi als „Generalprobe“ die Auf-, Abspul- und Handlingtests unter Schwerelosigkeitsbedingungen statt, um die Funktion zu bestätigen und Verfahrens- und Nutzungshinweise für den Astronauten bereitstellen zu können. Hierbei wird eine zur Flugeinheit völlig identische Testeinheit verwendet, die als Referenz bei Technikfragen auch während der Mission jederzeit für Tests verwendet werden kann.