Experiment „Retinal Diagnostics“
Raumflüge führen bei einem Großteil der Astronautinnen und Astronauten zu Veränderungen an den Augen, die Ursache davon ist bislang noch immer nicht geklärt. Die schwerwiegendste Veränderung ist eine Schwellung des Sehnervenkopfes, welche ein Gesundheitsrisiko für Langzeitmissionen und für Flüge zum Mars darstellt. Im Experiment „Retinal Diagnostics“ werden Aufnahmen vom Sehnervenkopf der Astronauten erstellt, die sowohl eine Nachverfolgung der Änderungen ermöglichen, als auch den Erfolg von gegen die Schwerelosigkeit eingesetzten Gegenmaßnahmen ermitteln können. Zu diesem Zweck wird eine sehr kleine, leichte Kamera an ein mobiles Gerät, wie zum Beispiel einem Smartphone oder Ipad, angebracht und vor das Auge des Astronauten gehalten, ohne dieses zu berühren.
Zukünftig soll mit Hilfe von künstlicher Intelligenz das Gerät selber feststellen können, ob entsprechende Veränderungen beim Astronauten oder der Astronautin vorliegen. Dies ist gerade wichtig für Flüge zum Mars, bei denen die Kommunikation mit Fachleuten auf der Erde extrem eingeschränkt ist und nur wenig Gerätschaften im kleinen Raumschiff mitgenommen werden können.
Diese Technologie kann später auf der Erde in entlegenen Regionen und der Notfallmedizin genutzt werden, um festzustellen, ob eine Sehnervenschwellung vorliegt und eine sofortige Diagnostik und gegebenenfalls Therapie eingeleitet werden muss.