Ariane 6
Im Rahmen der ESA-Ministerratskonferenz im Dezember 2014 beschlossen die Mitgliedsstaaten die Entwicklung einer neuen Trägerrakete: Ariane 6. Am 9. Juli 2024 startete das Trägersystem zum ersten Mal ins All. Mit dieser Neuentwicklung wurde das Ariane-Trägersystem technisch weiterentwickelt, um auch in Zukunft Europas unabhängigen Zugang zum All zu sichern.
Kostensenkung und die Modernisierung des bewährten Ariane-Systems sind wichtige Vorteile gegenüber dem Vorgängermodell Ariane 5. Für Ariane 6 wird bei vielen Bauteilen auf die Erfahrungen und die Technologien von Ariane 5 zurückgegriffen. Die Konstrukteure kombinieren dabei bereits vorhandene Bausteine, die sich als zuverlässig erwiesen haben, mit neuen Elementen.
Mehr Leistung, größere Flexibilität, geringere Kosten
Sowohl die Unter- als auch die Oberstufe von Ariane 6 wird mit einer Treibstoffkombination aus flüssigem Wasser- und Sauerstoff angetrieben werden. Bei der Hauptstufe handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Ariane-5-Hauptstufe. Kombiniert wird sie mit einer modernisierten Version des bewährten Vulcain-2-Antriebs. Die Oberstufe basiert auf Technologien, die bereits für Ariane 5 ME entwickelt wurden. Dazu gehört unter anderem auch das wiederzündbare Vinci-Triebwerk, das durch die flexible Ab- und Einschaltung vielfältige Missionen ermöglicht.
Die Feststoff-Booster P120C sorgen für eine größere Anwendungsvielfalt im Vergleich zur Ariane 5: Je nach Konfiguration kann Ariane 6 mit zwei (Version A62) oder vier dieser Booster (Version A64) ausgestattet werden und so Nutzlasten in verschiedenen Gewichtsklassen in den Weltraum transportieren. Bei Vega C, einer Weiterentwicklung des Vega-Systems, wird der gleiche Booster als erste Stufe eingesetzt.
Hauptvertragspartner der ESA für die Entwicklung und den Bau von Ariane 6 ist die Firma ArianeGroup, ein Joint Venture der Unternehmen Airbus Defence and Space und des französischen Triebwerksherstellers Safran. Deutschland hat sich an der Ariane-6-Entwicklung mit einem Anteil von rund 23 Prozent an den Gesamtkosten des Entwicklungsprogrammes beteiligt. Die Raumfahrtagentur im DLR koordiniert für Deutschland das deutsche ESA-Budget.