CHAMP
Eine geowissenschaftliche Mission zum „Planeten Erde“
CHAMP (Challenging Minisatellite Payload) ist ein am GeoForschungsZentrum Potsdam konzipierter Forschungssatellit, der aus niedriger Erdumlaufbahn wichtige Beiträge zur Erforschung des Erdmagnetfeldes und Erdschwerefeldes sowie zur Atmosphärenphysik geleistet hat. Er lieferte Referenzdaten für die Geodäsie mit zuvor unerreichter Genauigkeit sowie neue Erkenntnisse in der Geophysik und Ozeanographie sowie Beiträge für die Klimaforschung. Einzigartig sind auch seine Atmosphären- und Magnetfeldmessungen in extrem niedriger Flughöhe aus der letzten, sehr niedrigen Flugphase.
Start: 15. Juli 2000, 14.00 Uhr MESZ
Ende: 19. September 2010, 12.10 MESZ
Der mit sieben wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattete Satellit war für fünf Betriebsjahre konzipiert. Seine solide Technik und günstige Bedingungen des „Weltraum-Wetters“ bescherten dem Satellit allerdings eine mehr als doppelt so lange Lebensdauer. Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum des DLR in Oberpfaffenhofen war während der gesamten Zeit für die Kontrolle des Satelliten und den Datenempfang zuständig. Am 19. September 2010 um 10.26 Uhr, zwei Stunden vor dem Verglühen, gelang es zum letzten Mal, Kontakt mit der Bodenstation herzustellen. Die an Bord zwischengespeicherten Daten konnten noch abgerufen werden.
Der Forschungssatellit CHAMP ist ein Projekt des GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Internationale Partner aus USA und Frankreich sind in Form von Gerätebeistellungen beteiligt. Die Jena-Optronik GmbH (JOP) war für den Bau des Satelliten verantwortlich.
Missionsparameter
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Start | 15. Juli 2000, 14.00 Uhr MESZ |
Startplatz | Plesetsk Kosmodrom, Russland |
Trägerrakete | russische COSMOS-Rakete |
Orbithöhe | 460 km im Laufe der Jahre absinkend |
Geplante Missionsdauer | 5 Jahre |
Tatsächliche Missionsdauer | 10 Jahre und 2 Monate |
Letzter Bodenkontakt | 19. September 2010, 10.26 MESZ bei 150 km Bahnhöhe |
Ende durch Atmosphäreneintritt | 19. September 2010, 12.10 Uhr MESZ über dem Ochozkischen Meer (56°N, 149°O) |
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