25. November 2022 | Einblick in die Forschung

Landtagsmitglied Armin Waldbüßer zu Gast beim DLR Lampoldshausen

  • Eine Delegation der Grünen-Landtagsfraktion besuchte am 24. November 2022 den DLR-Standort Lampoldshausen.
  • Schwerpunkte: Raumfahrt, Energie, Technologietransfer

Eine zehnköpfige Delegation der Grünen-Landtagsfraktion unter der Leitung des Abgeordneten Armin Waldbüßer hat am 24. November 2022 den Standort Lampoldshausen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) besucht. Das DLR ist als europäische Forschungs- und Testeinrichtung für flüssige, chemische Raketenantriebe ein wichtiger Raumfahrtstandort in Baden-Württemberg. Im Mittelpunkt des Besuchs standen die Aktivitäten des DLR im Bereich nachhaltiger Wasserstofftechnologien und die Forschung an fortschrittlichen Treibstoffen für Satellitenantriebe. Beim Rundgang über den Standort besichtigte die Delegation die Forschungs- und Demonstrationsplattform H2ORIZON und den Prüfstandkomplex M11. Dort testet das DLR umweltfreundliche alternative Treibstoffe für Satelliten.

DLR-Know-how für Fortschritte bei Wasserstofftechnologien

Der DLR-Standort Lampoldshausen bietet eine einmalige Entwicklungs- und Testumgebung, um Wasserstofftechnologien in der Praxis zu erproben, weiterzuentwickeln und in die Anwendung zu bringen. Die enge Zusammenarbeit mit kleinen und mittelständischen Unternehmen ermöglicht eine schnelle Skalierung und industrielle Umsetzung von Technologien. „Wir schaffen eine Testplattform, um gemeinsam innovative Lösungen voranzubringen – von der Idee bis zur Marktreife. Auch über die Grenzen des DLR-Standorts hinaus, bringen wir unsere Expertise in Entwicklungsprojekten mit Wasserstoff-Systemen ein“, erläuterte Dr. Daniela Lindner. Sie leitet die Abteilung Angewandte Wasserstofftechnologien am DLR-Institut für Raumfahrtantriebe. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet sie zudem daran, die Wirtschaftlichkeit von Wasserstofftechnologien zu demonstrieren. Dabei spielt vor allem die Sektorenkopplung eine wichtige Rolle, also die möglichst vorteilhafte Verbindung von Anlagen, die Wasserstoff erzeugen, mit Anlagen die ihn nutzen. Dazu betrachten die DLR-Forschenden alle wichtigen Prozessschritte: von der Wasserstoffproduktion mittels Elektrolyse, dem Speichern und Transportieren bis hin zum Einsatz an den Prüfständen, in den Blockheizkraftwerken und Fahrzeugen.

Nachhaltiger Weltraum – der Grundstein für die Zukunft

Die Raumfahrt von Morgen mit neuartigen und umweltfreundlichen Treibstoffen und Antriebssystemen leistungsfähiger, kostengünstiger und sicherer zu machen – dafür arbeiten die Forscherinnen und Forscher am DLR-Institut für Raumfahrtantriebe in mehreren Projekten. Die Teams entwickeln zum Beispiel fortschrittliche Treibstoffe und untersuchen, welche Prozesse genau in den Brennkammern von Raketen ablaufen. Wichtig dabei ist das optimale Zusammenspiel aller Komponenten in einem Raketentriebwerk: von der Brennkammer über die Turbopumpen bis hin zu den Ventilen. Das DLR setzt in diesem Zusammenhang auch auf Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI). Sie helfen, das Design von Raketenmotoren zu optimieren, Prozesse in den Brennkammern besser zu verstehen und den Betrieb von Testanlagen effizienter zu gestalten. Mit dieser Expertise unterstützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DLR die deutsche und europäische Raumfahrtindustrie bei der Entwicklung innovativer und kosteneffizienter Raketenantriebe.

Kontakt

Anja Kaboth

Kommunikation Lampoldshausen
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Kommunikation
Im Langen Grund, 74239 Hardthausen
Tel: +49 6298 28-201

Prof. Dr.-Ing. Stefan Schlechtriem

Direktor
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Raumfahrtantriebe
Im Langen Grund, 74239 Hardthausen