DLR und die Swedish Space Corporation bündeln Know-how für Triebwerktests
Im schwedischen Raumfahrtzentrum Esrange entsteht ein neuer Prüfstand für Tests der nächsten Generation von Höhenforschungsraketen, Micro-Launchern und wiederverwendbaren Trägersystemen. Zur Entwicklung dieses Prüfstands hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit der Swedish Space Corporation (SSC) am 22. Oktober 2019 eine gemeinsame Vereinbarung im Rahmen des International Astronautical Congress (IAC) unterzeichnet. Weitere Themen der Zusammenarbeit sollen der Austausch von Know-how und eine intensivierte Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Triebwerks- und Stufenstufentests sein. Die Kooperation steigert unter anderem die Verfügbarkeit von Triebwerkprüfständen und macht diese somit für mehr Raumfahrtunternehmen nutzbar.
"Mit SSC haben wir den passenden Partner für eine gemeinsame Planung und Implementierung eines Prüfstandes im Esrange Space Center (ESC) für Hybrid- und Flüssigtriebwerke gefunden", so Prof. Stefan Schlechtriem, Direktor des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe. "Bei der Entwicklung der nächsten Triebwerksgeneration bringt das DLR Lampoldshausen seine einzigartigen Kompetenzen als europäischer Test-und Entwicklungsstandort für alle flüssigen chemischen Raumfahrtantriebe ein", betont Schlechtriem und ergänzt: "Mit dieser Kooperation können wir das Know-how unserer Institutionen zusammenführen." Mit der verstärkten Zusammenarbeit zwischen SSC und DLR werden die beiden Partner die Infrastruktur in Europa für die gesamte Bandbreite der Triebwerktests, einschließlich der Tests in einem frühen Entwicklungsstadium, zur Verfügung stellen und erhöhen somit das Portfolio an Testmöglichkeiten in Europa.
"Es fehlt an geeigneten Testgeländen für frühe Phasen und kurze Vorbereitungstests für die nächste Generation von Höhenforschungsraketen, Mikro-Launchern und wiederverwendbaren Raketen. Durch die Kombination unserer Testkapazitäten mit dem DLR können wir Europa mehr Testkapazitäten zur Verfügung stellen und so die Entwicklung europäischer Raumfahrtprogramme stärken", sagt Stefan Gardefjord, CEO SSC.