16. Mai 2017

Wasserstoff aus Sonnenlicht - Besuch auf der Plataforma Solar in Almería

Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) forschen seit Jahren auf der Plataforma Solar de Almería (PSA) im Süden Spaniens, die von der Partnerorganisation CIEMAT (Spain) (Centre for Energy, Environment and Technology) betrieben wird. Sie entwickeln und optimieren dort Verfahren und Bauteile für Solarkraftwerke sowie Messmethoden, um die Effizienz der Kraftwerke zu steigern. Seit einigen Jahren liegt der Fokus ihrer Forschung auch auf der Entwicklung von Verfahren zur Wasserstoffherstellung. Die DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Pascale Ehrenfreund besuchte vom 10. bis 11. Mai 2017 die Forschungsanlagen gemeinsam mit der stellvertretenden Generaldirektorin von CIEMAT, Maria Luisa Castaño.

"Mit ihrer Arbeit auf der Plataforma Solar leisten die DLR-Energieforscher wichtige Beiträge für eine klimaneutrale Energieversorgung. In enger Zusammenarbeit mit CIEMAT und Industriepartnern decken sie dabei die weite Spanne von langfristigen Themen, wie zum Beispiel der Wasserstoffherstellung mit Sonnenenergie, bis hin zu sehr marktnahen Anwendungen zur Perfektionierung solarthermischer Kraftwerke ab", sagte Prof. Ehrenfreund bei ihrem Besuch. Gemeinsam mit einer Delegation von spanischen Forschungspartnern besuchte sie den Versuchsreaktor HYDROSOL Plant auf einem der Solartürme. Der Reaktor befindet sich auf einer Forschungsebene in 25 Metern Höhe. 90 Spiegel, die den Solarturm umgeben, bündeln die Sonnenstrahlung auf den Reaktor, der sich bis auf 1200 Grad erhitzt. Die Forscher nutzen diese Energie für die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff.

Forschung für höhere Effizienz von Solarkraftwerken

Zudem besichtigte die Delegation den Teststand KONTAS (KONzentrator Teststand Almería Spanien) für die Optimierung von Parabolrinnenkollektoren und das Projekt SITEF, in dem neue Thermoöle auf Silikonbasis höhere Betriebstemperaturen in Parabolrinnenkraftwerken möglich machen. Die Forscher der PSA stellten auch die Vermessungsmethode "Qfly" vor, die mit Hilfe von Quadrocoptern die Reflexionsleistung ganzer Solarfelder schnell und präzise erfasst und auswertet Den Abschluss bildete ein Besuch beim meteorologischen Meßtand METAS zur detaillierten Vermessung der solaren Strahlungsintensität als entscheidende Eingangsgröße für den Betrieb solarthermischer Kraftwerke.

Ein weiteres Ziel während des Besuchs in Südspanien war das Paraborrinnenkraftwerk Andasol 3, das seit 2011 Strom mit einer Leistung von bis zu 50 Megawatt ins Netz einspeist und mit Hilfe von Wärmespeichern noch bis zu sieben Stunden nach Sonnenuntergang Solarstrom produzieren kann. Die Solarforschung des DLR, insbesondere am Standort Almería, war bei der Projektentwicklung, der Realisierung und der Optimierung der Andasol-Kraftwerke mit zahlreichen Leistungen beteiligt.

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