Exhibition: "Das Auge des Himmels"
Vom 29. März 2007 bis zum 2. Dezember 2007 präsentieren das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Gasometer Oberhausen GmbH die Ausstellung "Das Auge des Himmels". 58 großformatige Satellitenbilder der Erde und weitere Exponate aus der Erdfernerkundung sind im Gasometer in Oberhausen, der höchsten Ausstellungshalle Europas, zu sehen. Alle Bilder der Ausstellung sind Unikate, die vom DLR und seinen Partnern zur Verfügung gestellt wurden. Die Zusammenstellung der Bilder ist in dieser Form erstmalig zu sehen.
Die Bilder der Ausstellung
Ursprünglich wurden die Daten für wissenschaftliche Zwecke erhoben. Die gezeigten Darstellungen sind aber in erster Linie nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt worden. Hierbei spielt der entscheidende Vorteil der Satellitentechnik eine große Rolle: "Satelliten erfassen die Erdoberfläche auch außerhalb des für uns sichtbaren Lichtes. Mit Radarsatelliten ist es zudem möglich, Aufnahmen auch nachts und durch Wolken hindurch zu erstellen", erklärte Klaus Hamacher, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DLR, bei der Ausstellungseröffnung am 28. März im Gasometer. "Diese Bilder verfügen über eine solche Schönheit, die sonst nur Kunstwerken eigen ist. Es werden Blicke auf gewaltige Gebirge und Wüsten ermöglicht, auf Flüsse und Ozeane, auf unberührte Natur und auf vom Menschen veränderte Landschaft mit heiligen Stätten und Industriemetropolen", sagte die Geschäftsführerin des Gasometers, Jeanette Schmitz.
Fernerkundung der Erde
Im Rahmen der Fernerkundung der Erde liefern Satelliten flächendeckende, kontinuierliche und großflächige Informationen über das Gesamtsystem Erde. Diese Erdbeobachtungsdaten dienen zur Untersuchung der Atmosphäre, der Land- und Ozeanoberflächen sowie der Eisflächen der Erde. Nutzanwendungen der Fernerkundung sind zum Beispiel Umwelt-Monitoring und Katastrophenhilfe. So konnten nach dem verheerenden Tsunami am 26. Dezember 2004 mit Hilfe der Erdbeobachtungssatelliten sehr schnell aktuelle Landkarten erstellt werden, die den Hilfskräften Orientierung während ihres humanitären Einsatzes boten.
Deutsche Radartechnik
"Bei der Erdfernerkundung mit Radar ist Deutschland weltweit führend", sagte Hamacher. Radarsensoren können digitale Höhenmodelle anfertigen, wie zum Beispiel im Februar 2000 bei der Shuttle Radar Topography Mission (SRTM). Während der elftätigen Mission, auf der auch der deutsche ESA-Astronaut Gerhard Thiele mit flog, wurden Daten für eine digitale Höhenkarte der Erde aufgenommen. Mit diesen Informationen erzeugte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ein globales, digitales Höhenmodell, dessen Rastermaß am Boden 25 Meter betrug, bei einer relativen Höhengenauigkeit von fünf Metern. Mit TerraSAR-X wird Deutschland in einigen Wochen einen Radar-Satelliten starten, der Bilder mit einer Auflösung von bis zu einem Meter erlaubt. Ein Modell von TerraSAR-X im Maßstab 1:5 ist Teil der Ausstellung "Das Auge des Himmels".
Die menschliche Dimension im Universum
"Die Bilder der Ausstellung sind für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert. Uns normale Betrachter erinnern sie an die tatsächliche Dimension der menschlichen Existenz im Universum", sagte Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitz. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzender des DLR, Klaus Hamacher, dankte dem Gasometer für die gute Kooperation: "Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt freut sich, seine wissenschaftlichen Arbeit auf diese Weise im Gasometer in Oberhausen der Öffentlichkeit zeigen zu können." Die Ausstellung "Das Auge des Himmels" wurde von den Kuratoren Peter Pachnicke und Wolfgang Volz in Zusammenarbeit mit Dr. Robert Meisner vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR konzipiert. In Themenbereiche unterteilt und harmonisch in die einzigartige Atmosphäre des Gasometers eingefügt, entfalten die Bilder ihre ganz eigene Faszination.
Die höchste Ausstellungshalle Europas
Seit seinem Umbau zur höchsten Ausstellungshalle Europas - Anfang der 90er Jahre - haben fast drei Millionen Menschen den Gasometer Oberhausen besucht. Die Tonne aus Stahl, 117,5 Meter hoch, 1929 zur Gasspeicherung erbaut, hat sich zu einem der spektakulärsten Ausstellungsorte der Welt entwickelt. "Der Gasometer ist schon häufiger Verbindungen mit dem Himmel eingegangen", sagte Jeanette Schmitz, "der Breitling-Orbiter-Ballon von Bertrand Piccard entführte uns 2004 in die Stratosphäre; ein Jahr zuvor trafen wir auf die 5 Engel von Bill Viola und im letzten Jahr verwandelte der Licht Himmel von Christina Kubisch den Luftraum des Gasometers in einen Sternenhimmel." Die Licht-Klang-Installation "Licht Himmel" von Christina Kubisch, die den Luftraum des Gasometers in ein kosmisches Pantheon verwandelt, bleibt auch während der Ausstellung "Das Auge des Himmels" erhalten und korrespondiert so in wunderbarer Weise mit den Satellitenbildern der Erde.
Besucherinformationen
Dauer der Ausstellung: 29. März 2007 bis 2. Dezember 2007 / verlängert bis 2. November 2008
Das DLR im Überblick
Das DLR ist das nationale Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Seine umfangreichen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr und Energie sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Über die eigene Forschung hinaus ist das DLR als Raumfahrt-Agentur im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten sowie für die internationale Interessenswahrnehmung zuständig. Das DLR fungiert als Dachorganisation für den national größten Projektträger.
In 32 Instituten und Einrichtungen an den acht Standorten Köln-Porz, Berlin-Adlershof, Bonn-Oberkassel, Braunschweig, Göttingen, Lampoldshausen, Oberpfaffenhofen und Stuttgart beschäftigt das DLR ca. 5.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das DLR unterhält Außenbüros in Brüssel, Paris und Washington, D.C.
Der Gasometer im Überblick
Der Gasometer ist Wahrzeichen der Stadt Oberhausen, beeindruckendes Dokument der Bau- und Technikgeschichte und spektakulärer Veranstaltungsort. Große Ausstellungen im Gasometer sind seit 1994 erfolgreicher Bestandteil der Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Das Raumerlebnis im Inneren der "Industriekathedrale" ist einzigartig. Das sieben- bis achtfache Echo lässt die Besucher staunen. Die seidenmatten, schwarz glänzenden Wände, die Stahlkonstruktion und das einfallende Tageslicht fügen sich zu einem überdimensionalen Kaleidoskop und beeindrucken die Gäste auf einzigartige Weise.
Vom Dach des Gasometers, das über den gläsernen Panoramaaufzug im Inneren zu erreichen ist, zeigt ein herrlicher Rundblick das westliche Ruhrgebiet. Von dort bietet sich auch ein beeindruckender Blick auf das CentrO, auf die Neue Mitte Oberhausens, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Gasometers gewachsen ist. So stellt der Gasometer ein wichtiges Bindeglied im industriehistorischen und städtebaulichen Kontext dar. Ein besonderer Genuss bietet sich bei Nacht, wenn das Lichtermeer des Ruhrgebietes eine einmalige Kulisse bildet.
Der Gasometer in Zahlen:
Höhe: 117,5 m
Durchmesser: 67,6 m
Nutzvolumen: 347.000 Kubikmeter
Ausstellungsfläche: rd. 7.000 Quadratmeter
davon
Unterscheibenraum rd. 3.500 Quadratmeter
Scheibe rd. 3.000 Quadratmeter
Manege + Tribüne rd. 500 Quadratmeter