Projekt

ETID

Höhere Leistung bei geringeren Kosten

Das Triebwerksmodell ETID (Expander-Cycle Technology Integrated Demonstrator) soll für Schwerlastraketen der nächsten Generation zum Einsatz kommen und ist ein Demonstrator für ein Flüssigsauerstoff/Methan-Oberstufentriebwerk mit 100 Kilonewton Schub. Das Projekt der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist Teil des "Future Launcher Preparatory Program". Es behinhaltet die neusten Technologien, Materialien und bietet höhere Leistung bei geringeren Kosten.

Der ETID-Antrieb war am 14. Juni am Prüfstand P3.2 am DLR-Standort Lampoldshausen getestet worden. Bereits zwei Tage zuvor konnte das Triebwerk erstmalig erfolgreich gezündet werden. In dem Test hatten die Prüfingenieure erste Leistungsdaten des Triebwerkmodells ermittelt und diese mit den erwarteten Ergebnissen aus den Modellberechnungen verglichen. Die ETID-Technologien sollen zukünftig für Verbesserungen des Vinci-Triebwerks und der Ariane-6-Oberstufe eingesetzt werden. Durch neue Herstellungsverfahren und optimierte Bauteile werden gleichzeitig die Leistungsdichte des Antriebs erhöht und die Produktionskosten gesenkt.

DLR Lampoldshausen testet 3D-gedruckte Brennkammer

Das DLR hat in Lampoldshausen im Rahmen des ETID-Projekts eine neue, 3D-gedruckte, kostengünstige Bauweise getestet. Mit den Tests, die vom 26. Mai bis zum 3. Juni 2020 am Prüfstand P8 stattfanden, hat ein Entwicklerteam der Europäischen Weltraumorganisation ESA, des Raumfahrtunternehmens ArianeGroup und des DLR sowohl die Konstruktion als auch das Fertigungsverfahren der im 3D-Druck hergestellten Brennkammer erfolgreich demonstriert.

Durch zukunftsweisende Fertigungsverfahren, optimierte Bauteile sowie die Verwendung kostengünstiger Materialien werden gleichzeitig die Leistungsdichte des Raumfahrtantriebs erhöht und die Produktionskosten signifikant gesenkt. Durch den 3D-Druck kann die Fertigungszeit der Brennkammer von einem Zeitraum von vielen Monaten auf wenige Wochen reduziert werden.

ETID: eine europäische Kooperation

Ein derart komplexes Technologieprojekt wie ETID erfordert eine übergreifende internationale Zusammenarbeit: So stammen Brennkammer und Einspritzkopf aus Deutschland (ArianeGroup GmbH), die Zündsysteme aus Österreich (CTR Carinthian Tech Research AG) und den Niederlanden (APP Aerospace Propulsion Products B.V.), die Ventile aus Belgien (Safran Aero Boosters) und Deutschland (ArianeGroup GmbH) und die Düsen aus Schweden (GKN Group). Entwickelt wurde das Triebwerksmodell von der ArianeGroup GmbH in Ottobrunn, die auch die Projektleitung innehat. Beauftragt wurde ETID im Rahmen des FLPP-Programms von der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Das DLR Raumfahrtmanagement begleitet und unterstützt FLPP technisch sowie organisatorisch und verwaltet die deutschen Beiträge zu dem Programm.

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