Live-Lage
Im Forschungsprojekt Live-Lage werden neue Technologien zur schnellen visuellen Aufklärung von Großschadenslagen entwickelt. Dabei werden verschiedene optische Technologien mit den Möglichkeiten neuer unbemannter Flugsysteme kombiniert. Das Ziel ist die operative Erprobung dieser prototypischen Lösungen zusammen mit Endanwendern aus dem Bereich der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dazu wird in enger Kooperation mit der Feuerwehr Duisburg eine spezielle Version des Modular Aerial Camera System (MACS) entwickelt, womit überflogene Bereiche in Echtzeit kartiert und visualisiert werden können.
Vision und Konzept
Die Vision des Projektes ist die Nutzung von schnell fliegenden Drohnen zur großräumigen Erkundung von Einsatzlagen. Dazu soll die Drohne automatisch einsatzrelevante Bereiche überfliegen und das resultierende Lagebild soll direkt in den bestehenden Einsatzführungssystemen genutzt werden können. Anstelle eines Videobildes werden durch das MACS-nano Kamerasystem hochauflösende Luftbilder erzeugt, verarbeitet und in das Einsatzführungssystem übertragen, um dort automatisch zu einem großräumigen Lagebild fusioniert zu werden. Damit kann die aktuelle Situation an der Einsatzstelle in Echtzeit bewertet werden. Durch den umfassenden Überblick ist auch eine schnelle Bewertung der Gesamtlage und der Zugangswege möglich. Perspektivisch soll das geplante Konzept aktuelle Lagebilder noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte an der Einsatzstelle ermöglichen.
Aktuelle Arbeiten
In 2021 wurde der erste Prototyp von MACS-nano in das unbemannte Fluggerät Vector der Quantum Systems GmbH integriert. Diese VTOL-Drohne (Vertical Take-Off and Landing) wird seit Beginn des Jahres 2022 von der Feuerwehr Duisburg erprobt. Im Mai 2022 konnte das Lagebild erstmals operativ im Einsatzführungssystem der Feuerwehr verwendet werden. Zum Einsatz kommt hier die Software CX5 der EuroCommand GmbH. Die Ergebnisse wurden im Juni 2022 auf der Interschutz präsentiert. Die Bereitstellung des Lagebildes als dynamischer Web Map Service (WMS) konnte in 2022 erfolgreich mit verschiedenen behördlichen Endanwendern erprobt werden. Im Juni 2023 wurde der erste erfolgreiche Technologietransfer des Projektes abgeschlossen. Das Kamerasystem MACS-nano wurde an die Feuerwehr Duisburg übergeben, um in Einsatzfällen mit Livebilddaten und einer georeferenzierten Darstellung des Kartenmaterials zur Lageaufklärung beizutragen. Auf Wunsch der Feuerwehr wird MACS-nano zum aktuellen Zeitpunkt um einen Thermal-Infrarot Sensor erweitert.
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