MERTIS auf der ILA 2012
Im Jahr 2015 geht die Raumfahrtmission der ESA BepiColombo auf die Reise zum Merkur, dem sonnennächsten Planeten unseres Sonnensystems. Nach sechs Jahren im All wird der Satellit in die Umlaufbahn des Merkurs einschwenken und ab 2022 den bis zu 470 Grad Celsius heißen Planeten mindestens ein Jahr lang erkunden. Die von verschiedenartigen Instrumenten gewonnenen und zur Erde übertragenen Daten werden Wissenschaftlern neue Erkenntnisse über die Zusammensetzung und die Eigenschaften des Merkurs bringen. Mit dabei ist MERTIS, ein weltweit einmaliges optisches Instrument mit neuesten Infrarot-Technologien. Das DLR und die Westfälische Wilhelms-Universität Münster führen die Instrumententwicklung, auch polnische Wissenschaftler sind beteiligt. 2013 soll MERTIS an die ESA zur Integration in den Satelliten ausgeliefert werden.
MERTIS wurde in enger Kooperation mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie unter wissenschaftlicher Leitung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und des DLR-Instituts für Planetenforschung am DLR-Institut für Robotik und Mechatronik in Berlin entwickelt. Die ESA, Kayser Threde, München, das Fraunhofer-Institut IOF, Jena, Astrofeinwerktechnik, Berlin, und das Ingenieurbüro Ulmer, Frankfurt/Oder, sind weitere Beteiligte. Internationaler Partner ist das polnische Institut für Kosmosforschung in Warschau. Dort wird das hoch zuverlässige Drehspiegelsystem entwickelt, wodurch sich die beiden Infrarotsensoren an Bord ständig kalibrieren lassen.
Das DLR entwickelt das Systemdesign basierend auf seinen theoretischen Sensormodellen. Es integriert und verifiziert die optische Performance und kalibriert das Instrument im speziell ausgerüsteten Infrarotlabor in Berlin. Das Planetary Emissivity Laboratory wurde speziell zur wissenschaftlichen Unterstützung des MERTIS-Instruments aufgebaut und erlaubt es, Mineralien bei Merkur-Temperaturen von bis zu 500 Grad Celsius spektral zu vermessen.
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- MERTIS-ILA_PDF (2.7 MB)